• Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht & Betreuungsverfügung

    DocSteps digital
    14.Juni 2023
    Hamburg
    Was Ärztinnen und Ärzte beachten sollten, wenn Patientinnen und Patienten in medizinischen Angelegenheiten nicht mehr selbstbestimmt entscheiden können.

    Als Ärztin oder Arzt im Krankenhaus kommt man fast täglich mit Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen in Berührung. In der Regel erkundigt man sich bereits in der Notaufnahme danach. „Im weiteren Verlauf, vor allem wenn sich der Zustand verschlechtert, sollten die Behandelnden wissen, ob weiterführende Maßnahmen im Sinne der Patientin oder des Patienten sind“, sagt Dr. Kathrin Zimmermann, Ärztin in Weiterbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin. Dies trifft häufig auf Aufenthalte auf der Intensivstation zu, wo Menschen mit schweren und lebensbedrohlichen Krankheiten und Verletzungen behandelt werden. Wenn die Betroffenen dann in ihrer Willenserklärung beispielsweise Wiederbelebungsmaßnahmen verweigern, wirft dies auch medizinethische Fragen für Ärztinnen und Ärzte auf. „Manchmal fällt es schwer, nicht alles zu geben, um Patientinnen und Patienten zu retten“, berichtet Dr. Zimmermann. „Die persönlichen Wünsche sind teilweise schwer zu ertragen, aber auf jeden Fall zu respektieren!“

    Gute Aufklärung leisten

    Noch komplizierter wird es für Ärztinnen und Ärzte, wenn Erkrankte nicht mehr selbst entscheiden können oder dürfen und bevollmächtigte Personen z.B. einer Entlassung ins Pflegeheim einwilligen müssen. „Das Betreuungsrecht wurde gerade geändert und gelockert. Ärztinnen und Ärzte sollten wissen, welche Rechte gelten: Zum einen, um die Selbstbestimmung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten bestmöglich zu wahren und zum anderen, um sich selbst nicht rechtlich angreifbar zu machen“, betont Dr. Zimmermann. Viele Menschen verfügten nicht über das medizinische Wissen um ausreichend zu verstehen, welche Konsequenzen aus ihrer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht hervorgingen. „Hier sind wir verpflichtet, so gut es geht Aufklärung zu leisten.“

    Am 22. Juni um 18 Uhr stellt Dr. Kathrin Zimmermann bei DocSteps digital die verschiedenen Formen der Willenserklärung vor und geht auf Fragen der Teilnehmenden aus dem Chat ein. Das Seminar ist exklusiv für MB-Mitglieder und richtet sich vor allem an Medizinstudierende sowie Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger. Hier kann man sich direkt dazu anmelden.