• Wiederholte Sperrung einiger Hamburger Notaufnahmen

    Presseerklärung
    28.Juli 2018
    Zurecht beschäftigen die Themen Notfallversorgung und Personaluntergrenzen in sensiblen Bereichen derzeit die Öffentlichkeit. Die aktuellen Schließungen der Notaufnahmen in mehreren Asklepios-Kliniken zeigen, wie dringend nun Handlungsbedarf besteht. Der Umstand aber, dass der sensible Bereich „Notaufnahme" in einigen Kliniken der Stadt scheinbar seit geraumer Zeit regelmäßig pflegerisch wie ärztlich unterbesetzt sind, so dass immer wieder der Einsatz von Zeitarbeit- und Honorarkräften notwendig wird, spricht vor allem für eine Personalpolitik, die in erster Linie Patientinnen und Patienten aber auch die Versorgungslage in der Stadt Hamburg gefährdet.

    Für Hamburg ist es nun von immenser Bedeutung - und dafür ist die Politik in der Pflicht - alle beteiligten Kliniken an ihre Verantwortung zu erinnern und sie im Hinblick auf die Notfallversorgung ebenfalls in die Pflicht zu nehmen.
    Perspektivisch wird für eine dauerhaft stabile, gut organisierte und sinnvoll funktionierende Notfallversorgung die Zusammenarbeit der Versorgungseinrichtungen und der Politik einerseits und u.a. der ärztlichen Selbstverswaltungsorgane andererseits unerlässlich sein.

    Das Einbeziehen der Ärzteschaft und der Pflegekräfte in die Gestaltungsprozesse der Kliniken und des Gesundheitswesens sowie der respektvolle Umgang mit ihnen sorgen nicht nur für mehr Mitarbeiterzufriedenheit. Das wäre endlich der erste Schritt in eine kompetenzbasierte Gestaltung des Gesundheitswesens. Es ist nun an der Politik, Verantwortung zu übernehmen für eine völlig verfehlte Entwicklung, die dem Diktat der Ökonomie Vorrang vor inhaltlich sinnvollen Entscheidungen gegeben und solche Zustände erst ermöglicht hat.

    Dr. med. Pedram Emami, MBA

    1. Vorsitzender
    Marburger Bund Landesverband Hamburg