Um den Forderungen nach einem bundesweiten Tarifvertrag mehr Nachdruck zu verleihen, haben die Tarifgremien des Marburger Bundes beschlossen, die Zuständigkeit für Verhandlungen dem Tarifreferat des Marburger Bund Bundesverbandes zu übertragen. Arztspezifische Tarifverträge sind in nahezu allen Krankenhäusern in Hamburg Standard. „Artemed ist nach eigenen Angaben eine stetig wachsende Krankenhausgruppe“, sagt Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des Marburger Bund Hamburg. „Es wird Zeit, dass der Konzern endlich seiner Verantwortung als Arbeitgeber nachkommt und auf die Forderungen der Ärztinnen und Ärzte eingeht. In Zeiten des Ärztemangels wird sich Artemed eine solche Verweigerungshaltung nicht mehr lange leisten können.“
„Ich setze mich ein für einen arztspezifischen Tarifvertrag, weil ich langfristig verbindliche und faire Bedingungen fordere. Nicht nur für mich, sondern auch für alle Ärztinnen und Ärzte, die in Zukunft im Krankenhaus Tabea arbeiten werden. Schon in der Vergangenheit wurden Vereinbarungen nicht erfüllt, Versprechen nicht gehalten und gehofft, dass dies bei den kurzen Vertragslaufzeiten vergessen wird. Das Vertrauen ist aufgebraucht – ein Tarifvertrag ist die einzige Lösung“, sagt eine Stimme aus der Ärzteschaft.
Ärztinnen und Ärzte des Krankenhauses Tabea berichten auch von teils erheblichen Gehaltsunterschieden bei gleicher Funktion, Qualifikation und Arbeitserfahrung. „Ich möchte keine Willkür mehr bei Verhandlungen“, erklärt eine Ärztin. „Darüber hinaus müssen Wochenendarbeit und Nachtarbeit endlich regelhaft vergütet werden.“
Für den Warnstreik am 9. April ist eine lokale Kundgebung sowie ein Demonstrationszug durch Hamburg-Blankenese um die Mittagszeit geplant. Weitere Details folgen am Montag.