In einer Ergänzungsvereinbarung zum Arbeitsvertrag wird ihnen nun eine vollumfängliche, dynamische Verweisung zum arztspezifischen Tarifvertrag TV-Ärzte/VKA gewährt, wie er für rund 61.000 Ärztinnen und Ärzte in zahlreichen Krankenhäusern bundesweit gilt. Die Mitglieder des Marburger Bund Hamburg haben sich deshalb in einer zweiten Urabstimmung mehrheitlich für die Beendigung des Erzwingungsstreiks ausgesprochen.
„Die spürbare Verbesserung gegenüber dem Status quo ist ein wichtiger Schritt nach vorne für die Ärzteschaft am Krankenhaus Tabea und zeigt, was man gemeinsam bewegen kann“, sagt Dr. Pedram Emami, 1. Vorsitzender des Marburger Bund Hamburg. „Gleichzeitig werden wir das Krankenhaus Tabea weiterhin genau im Blick behalten und insbesondere darauf achten, dass die tariflichen Arbeitsbedingungen künftig auch eingehalten werden.“
Die Geschäftsführung des Krankenhauses Tabea, das zum Artemed-Konzern gehört, hatte sich bis zuletzt geweigert, direkt mit dem Marburger Bund Hamburg zu verhandeln und dem Verband unter anderem vorgeworfen, sich „aktiv von außen“ aufzudrängen. Fakt ist, dass sich betroffene Ärztinnen und Ärzte bereits im vergangenen Jahr an den Marburger Bund Hamburg gewandt hatten, weil sie sich einen arztspezifischen Tarifvertrag und damit bessere Arbeitsbedingungen wünschten. Der Marburger Bund unterstützte von Anfang an das Anliegen der betroffenen Ärzteschaft und beriet seine Mitglieder fortlaufend in sämtlichen arbeitsrechtlichen Fragen, um für sie ein möglichst zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
„Die Ärztinnen und Ärzte des Krankenhauses Tabea sind mit dem Erzwingungsstreik den weitesten Schritt in der Auseinandersetzung des Marburger Bundes mit dem Artemed-Konzern gegangen. Wir haben miterlebt, wie die Geschäftsführung erst mit fragwürdigen Mitteln versuchte, die Streiks zu torpedieren, dann den Ärztinnen und Ärzten im Arbeitskampf egoistisches Verhalten vorwarf und schließlich aber Stück für Stück Zugeständnisse machte“, berichtet Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des MB Hamburg. „Die betroffene Ärzteschaft in Hamburg steht nun besser da als vorher und auch besser als Ärztinnen und Ärzte an anderen Artemed-Standorten.“ Auch an anderen Kliniken des Konzerns gab es Ende des letzten und Anfang dieses Jahres Warnstreiks für bessere Arbeitsbedingungen.