• Erzwingungsstreik droht – Marburger Bund Hamburg richtet Landesstreikkomitee ein und beruft Beirat

    Pressemitteilung
    Tarifverhandlungen mit der VKA
    20.November 2024
    Hamburg
    Nachdem die VKA dem Marburger Bund in den seit Juni laufenden Tarifverhandlungen nun nach fünf Monaten ein gänzlich inakzeptables Angebot vorgelegt hat, sollen die Mitglieder der Ärztegewerkschaft in einer Urabstimmung noch im Dezember über einen Erzwingungsstreik im neuen Jahr abstimmen. Die Tarifsituation in Hamburg ist jedoch besonders: Im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und den Asklepios-Kliniken gilt der TV-Ärzte/VKA aufgrund des bestehenden Überleitungstarifvertrags derzeit nur in Teilen („TV-Ärzte/VKA in der Hamburger Fassung“). Ein Arbeitskampf in Hamburg würde sich daher ausschließlich auf das Entgelt beziehen.

    Der Landesverband Hamburg bewertet diese besondere Tarifsituation in Hamburg kontinuierlich und eingehend, seitdem die Asklepios-Kliniken und das UKE im Jahr 2018 den Arbeitgeberverband gewechselt haben und der Überleitungstarifvertrag in Kraft ist“, erklärt Dr. Pedram Emami, 1.Vorsitzender des Marburger Bundes Hamburg. “Aktuell evaluieren wir die Situation hinsichtlich der Beteiligung der betroffenen Hamburger Mitglieder an Arbeitskampfmaßnahmen. Dabei sind wir uns bewusst, dass die Entscheidungen bezüglich des im UKE und in den Asklepios-Kliniken in Hamburg geltenden Tarifvertrags weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Hamburger Tariflandschaft haben werden.

    Um die Erfahrungen und Perspektiven der Mitglieder aus den Hamburger Krankenhäusern in diese wichtigen Entscheidungen einzubeziehen, hat der Landesvorstand beschlossen, den Beirat zu berufen. „Für die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Kliniken außerhalb von Hamburg geht es unter anderem um eine umfassende Neuregelung des Schichtdienstes. Diese Forderungen betreffen die Hamburger Ärztinnen und Ärzte wegen des Überleitungstarifvertrags derzeit noch nicht. Und aus diesem Grund dürfen sie nicht eigens dafür streiken. Die Entgeltforderung hingegen gilt für die Hamburger Mitglieder direkt und unmittelbar“, ergänzt Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des Marburger Bundes Hamburg.

    Das Landesstreikkomitee und der Landesvorstand werden in den nächsten Tagen und Wochen unter Beratung durch den Beirat ausloten, wie die Reaktion und Beteiligung des Landesverbandes und seiner betroffenen Mitglieder aussehen werden. Die Hamburger Kliniken sind aufgrund ihrer Anzahl und Größe von besonderer Bedeutung für den Tarifbereich der VKA.