• Klinik hält Vorwürfe nicht weiter aufrecht

    Pressemitteilung
    Fall Schlosser gegen Helios
    23.Januar 2024
    Hamburg
    Hamburg, 23. Januar 2024 – Im Rechtsstreit Schlosser gegen Helios kam es im heutigen Kammertermin vor dem Arbeitsgericht Hamburg zu einem Vergleich zwischen den beiden Parteien: Das Arbeitsverhältnis von Franziska Schlosser wird gegen Zahlung einer Abfindung in Höhe von 400.000 Euro beendet und Helios hält den Vorwurf des angeblichen Arbeitszeitbetrugs von 28 Minuten nicht weiter aufrecht.
    Katharina von der Heyde, Franziska Schlosser und Dr. Pedram Emami nach dem Kammertermin
    Katharina von der Heyde, Franziska Schlosser und Dr. Pedram Emami nach dem Kammertermin

    „Helios hat mit der Kündigung von Franziska Schlosser meiner Meinung nach versucht, eine unbequeme und gewerkschaftlich engagierte Mitarbeiterin einfach so loszuwerden. Damit sind sie nicht durchgekommen“, sagt Dr. Pedram Emami, 1. Vorsitzender des Marburger Bund Hamburg. „Im heutigen Kammertermin wurde deutlich: Franziska Schlosser hat sich nichts zuschulden kommen lassen, und ihr wurde völlig zu Unrecht fristlos gekündigt. Wir werden als Gewerkschaft weiterhin genau beobachten, wie Helios mit seinen Mitarbeitenden umgeht und uns für ihre Rechte einsetzen – wenn nötig vor Gericht.“

    „Franziska Schlosser ist eine Kämpfernatur und wäre gern an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Auch das Gericht hat auf eine Lösung des Konflikts zur Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses mit Hilfe eines außergerichtlichen Mediationsverfahren eingewirkt. Dazu war Helios nicht bereit. Dafür müssen sie nun entsprechend tief in die Tasche greifen“, ergänzt Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des MB Hamburg. „Der Ausgang des Kammertermins heute ist für Franziska Schlosser eine Lösung, mit der sie rehabilitiert wieder nach vorne blicken kann.“

    Die Helios ENDO-Klinik kündigte Franziska Schlosser fristlos am 8. Juni letzten Jahres, weil sie nach einem 24-Stunden-Bereitschaftsdienst angeblich einen Arbeitszeitbetrug im Umfang von 28 Minuten begangen haben soll. Schlosser bestritt dies von Anfang an und reichte dagegen umgehend Kündigungsschutzklage ein. Der Marburger Bund Hamburg vermutet, dass Schlossers Kündigung im Zusammenhang mit ihrem gewerkschaftlichen Engagement stand: Die Ärztin war Mitglied der MB-Verhandlungskommission zum TV-Ärzte Helios und organisierte als Streikleiterin maßgeblich den Ärztestreik im März 2023 wie auch schon im Jahr 2021. Vor Tausenden Ärztinnen und Ärzten kritisierte sie bei einer öffentlichen Kundgebung in Hamburg die Arbeitsbedingungen bei Helios und war u.a. Protagonistin einer TV-Reportage zum Warnstreik. Auch schon im Jahr 2021 hatte Helios in zeitlichem Zusammenhang mit der Tarifauseinandersetzung Schlosser erfolglos einen Arbeitszeitbetrug vorgeworfen.