„Die VKA macht sich nicht einmal die Mühe, uns überhaupt ein Angebot zu unterbreiten“, sagt Dr. Pedram Emami, 1. Vorsitzender des Marburger Bund Landesverband Hamburg. „Wir haben die letzten Jahre trotz der Pandemie und im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen zurückstecken müssen. Warum also sollen meine Kolleginnen und Kollegen jetzt wieder einen massiven Reallohnverzicht einfach so hinnehmen? Deshalb werden wir am 9. Mai erneut unsere Arbeit niederlegen und auf die Straße gehen. Ein konstruktiver Dialog wäre uns sicher lieber gewesen.“
„Was wir nun seit mehreren Monaten miterleben, ist keine Wertschätzung der ärztlichen Leistungen, sondern ein Affront“, ergänzt Katharina von der Heyde, Geschäftsführerin des MB Hamburg. „Angesichts des sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels ist eine solche Haltung der VKA besonders für angehende Ärztinnen und Ärzte ein fatales Zeichen.“
Zum Warnstreik aufgerufen sind Ärztinnen und Ärzte im Geltungsbereich des TV-Ärzte/VKA. In Hamburg sind das UKE und die Asklepios Kliniken in Hamburg (AK Altona, AK Barmbek, AK Harburg, AK St. Georg, AK Nord, AK Wandsbek und Asklepios Westklinikum Hamburg) betroffen. Diesen Kliniken hat der MB Hamburg eine Notdienstvereinbarung angeboten, um die medizinische Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
In der seit Monaten andauernden Tarifauseinandersetzung fordert der Marburger Bund für die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen und zusätzlich eine lineare Erhöhung der Gehälter um weitere 2,5 Prozentpunkte. Zu ihrer dann fünften Verhandlungsrunde werden Marburger Bund und VKA am 22. Mai zusammenkommen.