• MB Landesverband Hamburg bekundet volle Solidarität

    Pressemitteilung
    Bundesweiter Warnstreik
    31.März 2022
    Hamburg
    Der Marburger Bund hat die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern für heute, den 31. März, zum Warnstreik aufgerufen. Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte legen ihre Arbeit nieder und nehmen an der zentralen Kundgebung in Frankfurt/M. teil, um ihrem Unmut über die bisherigen Verhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Nachdruck zu verleihen. Die Hamburger Kliniken sind für heute zunächst vom Warnstreikaufruf ausgenommen, weil hier aufgrund einer tariflichen Sondersituation von den bundesweit erhobenen Forderungen nur die nach Entgelterhöhungen relevant sind. Ein Streik in den Hamburger Kliniken ist jedoch jederzeit möglich, und der MB Hamburg bekundet seine volle Solidarität mit den heutigen Streikenden.
    Warnstreik 2019 in Frankfurt
    Warnstreik 2019 in Frankfurt

    „Unsere Kolleginnen und Kollegen in den anderen Bundesländern haben unsere volle Rückendeckung bei diesem Streik“, sagt Dr. Alexander Schultze, Vorstandsmitglied des MB Hamburg. „Wir halten die Forderungen für absolut angemessen, wenn nicht sogar überfällig“, sagt Dr. Hans-Christoph Kühnau aus Hamburg, der ebenfalls Mitglied der Verhandlungskommission ist.

    Der Warnstreikaufruf des Marburger Bundes erstreckt sich auf die tarifgebundenen Krankenhäuser im Geltungsbereich des Tarifvertrages TV-Ärzte/VKA mit rund 55.000 Ärztinnen und Ärzten. Die Forderungen des Marburger Bundes liegen seit mehr als einem halben Jahr auf dem Tisch, ohne dass die VKA sichtbar um eine Einigung bemüht gewesen wäre. Der Marburger Bund fordert eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden und mehr Planungssicherheit bei den Diensten.

    Angemessene Wertschätzung erforderlich

    In Hamburg gilt ein Überleitungsvertrag mit Sonderregelungen. Das Entgelt nach dem TV-Ärzte/VKA gilt schon heute unmittelbar in Hamburg. Sollte die VKA bei der angebotenen Entgelterhöhung (zunächst 0,0 Prozent für 15 Monate und danach nur jeweils 1,65 Prozent pro Jahr für zwei Jahre, zusätzlich eine steuerfreie Einmalzahlung ohne Auswirkung auf zukünftige Entgelte in Höhe von 1.200 Euro) nicht deutlich nachbessern und weiterhin auf einen Reallohnverzicht der Ärztinnen und Ärzte bestehen, behält der MB sich vor, auch in den betroffenen Kliniken in Hamburg zu streiken „Die Geringschätzung, die den Ärztinnen und Ärzten in den vergangenen mehr als zwei Jahren der Pandemie angesichts ihres beispiellosen Einsatzes entgegengebracht wird, werden wir nicht länger hinnehmen. Wenn dies für eine angemessene Wertschätzung erforderlich ist, werden auch wir streiken“, kündigt Dr. Pedram Emami, 1. Vorsitzender des MB Hamburg, an.

    Der geltende Überleitungstarifvertrag ist jederzeit kündbar – in diesem Fall wären alle weiteren Forderungen des MB unmittelbar auch in Hamburg relevant und bestreikbar.