Die Liste ist kooperativ und setzt sich aus angestellten Ärztinnen und Ärzten aus Praxen und MVZ, aus ermächtigten sowie niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zusammen. „Dadurch haben wir vielseitige Einblicke und können alle Interessen verstehen, abbilden und vertreten“, so Hoheisel. Es geht den zwei Kandidatinnen und zehn Kandidaten vor allem darum, ein besseres Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Beschäftigungsarten herzustellen. Das sagt auch Kai Hoheisel, der als Unfallchirurg und Orthopäde in Höchst angestellt ist. „Ich fühle mich als angestellter Arzt von der KV Hessen derzeit nicht ausreichend vertreten. Es ist unbedingt notwendig, uns Angestellten und den Ermächtigten ein entsprechendes Gewicht zu verleihen.“
„Da ihre Zahl kontinuierlich zunimmt“, will auch Dr. Julia Doßmann die angestellten Ärzte mit ihren speziellen Belangen deutlicher ins Blickfeld rücken. Sie ist als Allgemeinmedizinerin in Löhnberg tätig und kandidiert ebenfalls für einen Sitz in der Vertreterversammlung.
Die Mitgliederstatistik der Landesärztekammer Hessen (Stand: 1. August 2022) verdeutlicht den Trend, dass immer mehr Ärztinnen und Ärzte als Angestellte tätig sind. Knapp 4.000 angestellte Ärztinnen und Ärzte werden dort aufgeführt neben rund 8.400 niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen. Ein Verhältnis, das sich so nicht annähernd in der KV widergespiegelt. Das heißt, die Interessen der angestellten Ärztinnen und Ärzte werden dementsprechend in der Vertreterversammlung nicht angemessen berücksichtigt und es herrscht ein großes Ungleichgewicht.
Zum Ende des Jahres 2022 endet die aktuelle Legislaturperiode der Vertreterversammlung der KVH. Für die Legislaturperiode 2023 bis 2028 stehen Neuwahlen an. Vom 12. September bis zum 4. Oktober 2022 können alle Mitglieder der KVH ihre Stimme abgeben.
Dr. Julia Doßmann, Kai Hoheisel und ihre Mitkandidaten wollen diese Stimmen unter anderem mit den Zielen, Weiterbildung klar zu strukturieren und auch für ambulant angestellte Ärztinnen und Ärzte einheitliche Grundstrukturen in den Verträgen zu etablieren, gewinnen. Denn: „Einen einheitlichen Tarifvertrag gibt es hier derzeit nicht“, sagt Hoheisel. „Die Verträge sind im Gegensatz zum stationären Bereich in der Regel frei verhandelt.“ Dafür will sich auch Dr. Julia Doßmann vorrangig einsetzen, außerdem auch für eine vertragliche Absicherung bezüglich der Altersvorsorge, Flexibilität der Arbeitszeiten, eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für mehr Frauen in der Berufspolitik.
Sie selbst sei nach ihrer Facharztprüfung zur Allgemeinmedizinerin Mitglied beim Marburger Bund geworden, um Einblicke in die berufspolitischen Strukturen zu erhalten, auch in Zusammenhang mit der KV-Wahl. „Der Marburger Bund setzt sich konsequent und erfolgreich für die Belange der Ärztinnen und Ärzte ein und hat jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Tarifpolitik.“ Darum sollten die Wählerinnen und Wähler die Liste 7 bei der KV-Wahl ankreuzen.