• MB Hessen begrüßt Abbau von Teilstudienplätzen

    Vollzeitstudienplätze
    21.September 2018
    „Steter Tropfen höhlt den Stein! Wir sind froh, dass unsere Forderung nach Umwandlung von Teilstudienplätzen in Vollstudienplätze endlich Gehör in der Politik findet. Das Problem ist schon lange auf der Agenda. Es wird Zeit, dass sich etwas tut", begrüßte Dr. Susanne Johna, Landesvorsitzende des Marburger Bundes Hessen, die von Wissenschaftsminister Boris Rhein angekündigte Schaffung von 185 zusätzlichen Vollstudienplätzen im Fach Medizin in Hessen.

    Gleichzeitig dürfe es aber nicht bei Lippenbekenntnissen bleiben. Wenn der politische Wille jetzt vorhanden sei, dürften die Weichen nicht erst nach der Landtagswahl gestellt werden. Geplant ist zunächst nur die Umwandlung von 40 Teilstudienplätzen. Johna fordert, jetzt alle Teilstudienplätze in Vollstudienplätze umzuwandeln. „Um die Pläne in die Realität umzusetzen, müssen dafür die personellen, materiellen und räumlichen Kapazitäten geschaffen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel sofort zur Verfügung gestellt werden", so Johna. 

    Der Marburger Bund Hessen setzt sich seit Jahren dafür ein, Teilstudienplätze im Fach Medizin abzuschaffen und stattdessen Vollstudienplätze einzurichten. Insbesondere in Marburg aber auch vereinzelt an der Universität Frankfurt führen Teilstudienplätze dazu, dass Medizinstudenten ihr Studium trotz erfolgreich bestandenem ersten Abschnitt nicht fortsetzen können. „Das ist in Zeiten des Ärztemangels im ambulanten und stationären Bereich inakzeptabel und für die betroffenen Studentinnen und Studenten eine Katastrophe. Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass der Abbau von Teilstudienplätzen in Marburg schneller vorangeht, haben jetzt die Medizinstudierenden mit einem Teilstudienplatz durch eine Kooperation mit dem Klinikum Fulda die Perspektive, nach dem ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung ihr Studium fortsetzen zu können", betonte Johna.

    Das Grundproblem liege in dem bisherigen Aufbau des Studiums. In den Reformstudiengängen werde bereits jetzt das Konzept verfolgt, klinische und theoretische Inhalte vom ersten Semester an bis zum Ende der Ausbildung miteinander zu verknüpfen. In dieser Hinsicht müsse auch das Kapazitätsrecht bundesweit auf den Prüfstand gestellt werden. Derzeit orientieren sich die Kapazitäten im vorklinischen Abschnitt des Studiums an der Zahl der Lehrkräfte, in den klinischen Semestern dann an der Anzahl der Betten der jeweiligen Universitätskliniken.

    Der Marburger Bund fordert schon seit Jahren bundesweit die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze im Fach Medizin. Angesichts des Ärztemangels, gerade im ländlichen Bereich, bestehe dringender Handlungsbedarf, bekräftigte die hessische Landesvorsitzende des Marburger Bundes.