Seit September vergangenen Jahres haben sich Arbeitgeberseite und Arbeitnehmerseite bereits zu vier Verhandlungsrunden getroffen. Der Marburger Bund fordert rückwirkend ab 1. Juli 2022 eine lineare Erhöhung der Entgelte um 9,5 Prozent. Die Arbeitgeberseite hält indes an ihrem „finalen“ Angebot aus dem November fest: Dieses beinhaltet eine lineare Entgeltsteigerung um 3,4 Prozent ab dem 1. Juli 2022 und eine weitere Steigerung von 2,6 Prozent ab dem 1. Juli 2023 sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 2.000 Euro als steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsausgleich. Das alles mit einer langen Laufzeit von 21 Monaten.
„Dieses Angebot ist unzureichend“, ist die Bewertung von Dr. Christian Schwark, Vorsitzender im Marburger Bund Hessen. „Das ist ein Spiel mit der Feuer“, so Schwark weiter, „denn durch zunehmend unattraktive Arbeitsbedingungen beim Medizinischen Diensts droht das gleiche Schicksal wie bei den Gesundheitsämtern, nämlich chronischer Ärztemangel“.
Als Beratungs- und Begutachtungsagentur unterstützt und berät der Medizinische Dienst die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung in medizinischen und pflegerischen Fragen. Rund 2.400 ärztliche Prüferinnen und Prüfer der Krankenkassen arbeiten deutschlandweit für die Medizinischen Dienste, davon etwa 200 in Hessen.
Auch die betroffenen Ärztinnen und Ärzte aus Hessen und den anderen Bundesländern sind für den 25. April aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Um 12 Uhr beginnt die zentrale Kundgebung in Hannover, zeitgleich treffen sich streikende MD-Ärztinnen und -Ärzte aus Hessen in Oberursel in der Stadthalle.