• Auch Krankenhäuser in Hessen sind betroffen

    Pressemitteilung
    Ärzt/innen aus dem Geltungsbereich TV-Ärzte/VKA streiken am Montag
    12.September 2024
    Nach zwei Verhandlungsrunden mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat der Marburger Bund ein ernüchterndes Zwischenfazit gezogen: Die VKA lässt keine Bereitschaft zu konstruktiven, zielgerichteten Verhandlungen erkennen und lehnt die Forderungen des Marburger Bundes nach Veränderungen im Schichtdienst und Verbesserungen bei den Gehältern rundheraus ab. Schlimmer noch: Die Arbeitgeberseite versucht, sämtliche Forderungen als unbezahlbar abzuqualifizieren. Diese destruktive Haltung der VKA erfordert aus der Sicht des Marburger Bundes ein klares Stoppsignal: Die Gewerkschaft hat deshalb ihre Mitglieder in den tarifgebundenen kommunalen Kliniken für den kommenden Montag, 16. September, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung wird auf dem Römerberg in Frankfurt am Main stattfinden. Zum Streik aufgerufen sind in Hessen rund fünfzig kommunale Krankenhäuser.

    „Wir begegnen nur Blockaden und Hindernissen“, sagt Dr. med. Christian Schwark, Landesverbandsvorsitzender des Marburger Bundes Hessen. „Die kommunalen Krankenhäuser lassen in den Tarifverhandlungen für unsere Kolleginnen und Kollegen wertvolle Zeit verstreichen – absichtlich, ohne dass erkennbare Fortschritte in den Verhandlungen gemacht werden. Wir begegnen einer Hinhaltetaktik, die jede Form von Wertschätzung vermissen lässt. Daher  werden wir der VKA gemeinsam und lautstark zeigen, dass wir nicht nur für das Wohlergehen unserer Patientinnen und Patienten, sondern auch für unser eigenes einstehen – und dazu gehören vernünftige Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung.“

    In den Tarifverhandlungen für die rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern fordert der Marburger Bund eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr. Bei der angestrebten Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit will der MB die schwer zu kontrollierenden und teilweise manipulationsanfälligen Tarifregelungen durch ein deutlich vereinfachtes System ersetzen. Die Gewerkschaft will damit auch Tendenzen an den kommunalen Kliniken begegnen, bestehende Bereitschaftsdienstmodelle durch vermeintlich günstigere Schichtdienstmodelle zu ersetzen. Ein weiterer Forderungsbestandteil ist die Ausweitung der Regelungen zur rechtzeitigen Dienstplanung auf die Arbeit in Schichten. Daneben stehen auch Verbesserungen für Ärztinnen und Ärzte, die regelmäßig Rufbereitschaft leisten, und eine deutliche Anhebung der Bereitschaftsdienstentgelte auf dem Plan.

    Der mit der VKA verhandelte Tarifvertrag findet bundesweit Anwendung auf Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und solchen, für die Haustarifverträge gelten.

    Der Marburger Bund Hessen hat den vom Streik betroffenen Krankenhäusern Notdienstvereinbarungen angeboten, um eine notfallmäßige Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Die dafür notwendige Mindestausstattung im ärztlichen Dienst entspricht der personellen Besetzung, wie sie üblicherweise an Wochenenden dienstplanmäßig vorgesehen ist.