Investitionsbedarf in moderne Notfallkapazitäten, der Aufbau telemedizinischer Netzwerke, oder die baulichen Erfordernisse im Falle einer Pandemie seien davon aber nicht umfasst. Hinzu komme, dass mindestens 15 Prozent der beantragten Mittel für Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit verwendet werden sollen.
Der Marburger Bund begrüßt die begleitende Evaluierung der Fördermaßnahmen durch die Feststellung des digitalen Reifegrads aller Krankenhäuser. Es werde allerdings nicht näher präzisiert, welche Reifegradmodelle zur Messung des Digitalisierungsgrads in Krankenhäusern bei der Auswahl der Förderschwerpunkte berücksichtigt worden seien bzw. zukünftig genutzt werden sollten.
„Bei der Feststellung des digitalen Reifegrads der Krankenhäuser muss die Sichtweise derjenigen berücksichtigt werden, die als Anwenderinnen und Anwender am besten beurteilen können, welche digitalen Lösungen ihren Arbeitsalltag und damit auch die Versorgung tatsächlich verbessern würden. Die strukturierte Selbsteinschätzung darf sich nicht darin erschöpfen, dass Geschäftsführungen ohne Rücksprache mit Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften darüber entscheiden, welche Maßnahmen umgesetzt werden. Das von uns beschriebene Analysetool „Check IT“ hat von Anfang an diesen Ansatz verfolgt, die Expertise der Anwenderinnen und Anwender bei der Entwicklung und Beschaffung digitaler Produkte direkt einzubeziehen“, heißt es in der MB-Stellungnahme. Damit weist der Marburger Bund auf Erfahrungen hin, die er mit dem von ihm und dem Bundesverband Gesundheits-IT entwickelten Analysetool „Check IT“ zur Bestimmung des digitalen Reifegrades eines Krankenhauses aus der Nutzerperspektive bereits gemacht hat. Der Marburger Bund verfügt durch das 2019 implementierte Analyse-Instrument über eine fundierte Datenbasis zum digitalen Reifegrad deutscher Krankenhäuser.
Bund und Länder müssen Krankenhaus-Investitionen gemeinsam stemmen
Pressemitteilung
Stellungnahme des Marburger Bundes zum BMG-Entwurf eines Krankenhauszukunftsgesetzes
18.August
2020