„In der jetzigen Situation, in der bereits Intensivstationen überlastet sind, ist es nicht verständlich, dass immer noch Eingriffe in diesem Umfang stattfinden", sagt Dr. Susanne Johna, Landesverbandsvorsitzende des Marburger Bundes Hessen. „Wir müssen die seit Wochen am Anschlag arbeitenden Ärztinnen und Ärzte auf den Intensivstationen genauso wie die Pflegekräfte entlasten. Das geht nur durch Unterstützung von Personal, das derzeit für verschiebbare Operationen eingesetzt wird. Da die Neuinfektionszahlen in Hessen kaum fallen, wird die Belastung auf den Intensiv- und Infektionsstationen ebenso wie den Notaufnahmen hoch bleiben. Regional gibt es bereits einen erheblichen Mangel an Intensivbetten, denn in Hessen sind bereits 86 Prozent belegt“, so Johna weiter.
„Zudem muss es mehr Schutz für ärztliches Personal geben", fordert Johna. Jeder fünfte Befragte gab an, in der „ersten oder zweiten Welle" der Covid-19-Pandemie an der Arbeitsstelle als Kontaktperson 1. Grades während der Quarantänezeit zur Arbeit in der Klinik herangezogen worden zu sein. Fast 10 Prozent gaben an, dass an ihrer Arbeitsstelle positiv auf Covid-19 getestetes Personal weiter eingesetzt wurde. „Das ist indiskutabel und widerspricht der hessischen Quarantäneverordnung“, so Johna.
Hintergrund: Der Marburger Bund Hessen hat in einer Blitzumfrage vom 27.11. bis 01.12.2020 seine Mitglieder zum Einsatz während Covid-19 befragt. An der Umfrage haben über 1000 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen, davon arbeiten 70 Prozent im Krankenhaus.
Es finden noch zu viele planbare Eingriffe statt
Pressemitteilung
Mitgliederumfrage zur Covid-19 Situation in Hessen
02.Dezember
2020