Frankfurt. Fast 100 Prozent der Ärztinnen und Ärzte am Uniklinikum Gießen und Marburg wünschen sich, dass das Land Hessen sich stärker für ihre Belange einsetzt. Das zeigt eine Blitzumfrage des Marburger Bundes Hessen unter seinen Mitgliedern. Hintergrund der Umfrage ist die geplante Übernahme der RHÖN-KLINIKUM AG durch Asklepios, wovon auch das privatisierte Universitätsklinikum Gießen/Marburg betroffen ist. Die Ärztinnen und Ärzte dort sind überwiegend Beschäftigte des Landes Hessen. Die Übernahme beschäftigt die Ärztinnen und Ärzte, was auch die Antworten deutlich zeigen: Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer befürchten, dass sich die Arbeitsbedingungen durch die geplante Übernahme verschlechtern werden. Knapp 90 Prozent der Umfrageteilnehmer befürchten auch, dass die geplante Übernahme die Tarifverhandlungen mit dem Land Hessen negativ beeinflussen.
„Leider bestätigen die aktuellen Tarifverhandlungen diese Befürchtungen, denn Ärztinnen und Ärzte an den hessischen Unikliniken sollen schlechter gestellt werden als ihre Kolleginnen und Kollegen im restlichen Bundesgebiet,“ sagt Dr. Susanne Johna, Vorsitzende des Marburger Bundes Hessen. „Im nächsten Verhandlungstermin muss die Landesregierung zeigen, dass sie die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte tatsächlich wertschätzt und deren Befürchtungen ernst nimmt. Dafür muss sie sich nun energisch für bessere Arbeitsbedingungen auch an einem privatisierten Universitätsklinikum einsetzen“, betont Johna.
Am 10. Juni 2020 werden die Verhandlungen in Wiesbaden fortgeführt.
Umfragehintergrund: An der Blitzumfrage des Marburger Bundes Hessen haben 256 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen. Aktuell sind ca. 1300 Ärztinnen und Ärzte in Gießen und Marburg beschäftigt. Die Umfrage bestand aus drei Fragen und hatte eine Laufzeit von vier Tagen. Die Umfrageergebnisse können unter presse@mbhessen.de angefordert werden.