Die Tarifverhandlungen mit der Kreiskrankenhaus Demmin GmbH wurden nach der erfolglosen Auftaktrunde am 28.02.2019 gegenüber dem Arbeitgeber am 03.04.2019 für gescheitert erklärt und die Urabstimmung eingeleitet. Mit großer Mehrheit haben sich die Ärztinnen und Ärzte in der vom 05.04.2019 bis zum 30.04.2019 durchgeführten Urabstimmung für die Einleitung von Streikmaßnahmen ausgesprochen. Dieser Schritt war nötig und konsequent, da auch weitere Versuche nach dem 28.02.2019, den Arbeitgeber auf den Verhandlungsweg zu einem Kompromiss zu bewegen, gescheitert sind. Der Arbeitgeber verbleibt vielmehr bei seiner Haltung, den Ärztinnen und Ärzten eine Nullrunde anzubieten, obwohl die ärztliche Belegschaft in den vergangenen Jahren überproportional zur Konsolidierung des Hauses beigetragen hat. Dieses Verhalten ist auch vor dem Hintergrund der jetzt mit der VKA erzielten Tarifeinigung inakzeptabel.
Zur Durchsetzung Ihrer Forderungen fordern wir nunmehr unsere Mitglieder auf, sich am Warnstreik zu beteiligen und sich am 27. Mai 2019 ab 07.00 Uhr vor dem Kliniktor der Kreiskrankenhaus Demmin GmbH zu einem gemeinsamen Frühstück zu versammeln. Damit wollen wir dem Arbeitgeber gemeinsam ein deutliches Zeichen der Enttäuschung senden und die klaren Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte mitteilen: Eine Nullrunde ist kein verhandlungsfähiges Angebot! Nachdem die Kreiskrankenhaus Demmin GmbH nämlich im Jahr 2014 aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband ausgetreten ist - und damit ein Ende der VKA-Tarifbindung herbeiführte - hat der Marburger Bund mit Wirkung zum 01.12.2014 einen Haustarifvertrag verhandelt. Dieser sah - und sieht bis heute – ein Minus von 2,2 Prozent zur jeweils aktuellen kommunalen Entgelttabelle des TV-Ärzte/VKA vor. Darüber hinaus haben die Ärztinnen und Ärzte in der Tarifrunde 2017 im Zeitraum vom 01.01.2017 bis zum 31.07.2017 eine siebenmonatige „Leerzeit“ ohne Erhöhung akzeptiert. Die Ärztinnen und Ärzte haben somit in den vergangenen Jahren durch Verzicht von Vergütungssteigerungen maßgeblich zur Konsolidierung des Hauses beigetragen!
Vor diesem Hintergrund ist eine erneute Nullrunde nicht hinnehmbar. Eine unterdurchschnittliche Vergütung und schlechte Arbeitsbedingungen haben den Personalmangel im ärztlichen Bereich vertieft, was zu einer erheblichen Arbeitsverdichtung geführt hat.
Der Marburger Bund fordert deshalb:
- Eine lineare Erhöhung der Entgelttabelle um 5,0 Prozent ab dem 01.01.2019
- Eine Laufzeit vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 (12 Monate)
Mit dem Warnsteik am 27.05.2019 werden wir dem Arbeitgeber ein deutliches Zeichen der Enttäuschung senden und die klaren Erwartungen der Ärztinnen und Ärzte mitteilen.