Wie in den vergangenen zwei Jahren, war auch in 2022 die Arbeit des Landesverbandes von den besonderen Gegebenheiten der Covid-19-Pandemie geprägt. Die Landesvorsitzende, Frau Dr. Claudia Hellweg wies in ihrem Bericht jedoch darauf hin, dass die damit verbundenen neuen Formate keinesfalls nachteilig sind, so wurden die Vorstandsitzungen überwiegend in hybrider Form durchgeführt, ebenso wie Netzwerktreffen mit den Mitgliedern, was zu einer regen Beteiligung führte, denn in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern stellt die Möglichkeit der digitalen Teilnahme ein attraktives Angebot dar.
Zur großen Freude des Landesverbandes, der Anwesenden und der Vorstandmitglieder erklärte Claudia Hellweg, dass sie sich für eine Kandidatur bei den im November 2022 anstehenden Wahlen des Bundesvorstandes entschieden hat. Der Bundesvorstand wird derzeit alle drei Jahre von der Hauptversammlung gewählt. Die Wahl findet daher turnusgemäß auf der 140. Hauptversammlung am 5. November 2022 in Berlin statt.
Der Landesverband durfte in diesem Jahr ganz besonders den Hauptgeschäftsführer des Marburger Bund Bundesverbandes, Armin Ehl, als Gast der Hauptversammlung begrüßen. Herr Ehl wies in seinem Grußwort insbesondere auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und auf die Probleme in der Krankenhauslandschaft hin. Er erläuterte zudem den im Sommer 2022 gefundenen Tarifkompromiss mit der Tarifgemeinschaft der Länder im Tarifbereich des TV-Ärzte für die an den Universitätsklinika beschäftigten Ärztinnen und Ärzte, an dem auch unsere Landesvorsitzende, Claudia Hellweg als Mitglied der Verhandlungskommission beteiligt war.
Die weitere Tarifarbeit im Landesverband konnte trotz der pandemiebedingten Einschränkungen in gewohntem Umfang stattfinden. Der Landesverband hat im ablaufenden Jahr 2022 mit insgesamt sieben Klinikträgen für elf Einrichtungen Haustarifverträge weiterentwickelt und war an zahlreichen Konzerntarifverhandlungen auf Bundesebene ebenso beteiligt wie bei der Verhandlungsrunde zum TV-Ärzte. Insgesamt konnten in den Verhandlungsrunden Ergebnisse erzielt werden, die der immens angestiegenen Inflation zumindest teilweise entgegenwirken. Forderungsschwerpunkte waren aber auch die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, die insbesondere durch die Begrenzung der Bereitschaftsdienst- und Rufbereitschaftsdienste sowie durch die Begrenzung von Wochenendarbeit erreicht werden konnten. Die Anwesenden waren sich einig, dass der vom Marburger Bund eingeschlagene Kurs auch in den zahlreichen Tarifrunden 2023 weiterverfolgt werden muss, trotz der bestehenden Verknappung auf dem ärztlichen Arbeitsmarkt. Im kommenden Jahr stehen u.a. Verhandlungen mit den Asklepios-Einrichtungen und wiederum mit den kommunalen Krankenhäusern an.
Die Vorsitzende bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen des Vorstandes und der Geschäftsstelle für die gute Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr. Netzwerktreffen, Mitgliederversammlungen, Veranstaltungen und Seminare wurden organisiert und zahlreich durchgeführt, wodurch der Landesverband auf zahlreichen Themenfeldern präsent war. Ein herzliches Dankeschön richtete die Vorsitzende an Jörg-Peter Vandrey, dem ehemaligen Geschäftsführer des Landesverbandes, der seine wertvollen Erfahrungen danach noch im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung einbrachte. Mit dem 30. April 2022 ist Jörg-Peter Vandrey nunmehr in den wohlverdienten, endgültigen Ruhestand gegangen. Vorstand und Geschäftsstelle danken ihm sehr für seinen jahrzehntelangen überaus erfolgreichen und kollegialen Einsatz.
Die Anträge des Vorstandes an die Hauptversammlung beinhalteten u.a. mehrere Satzungsänderungen. Es wurde in erster Linie die Anpassung der Landessatzung an die Mustersatzung des Bundesverbandes bezweckt. Dadurch werden die Beschlüsse der Hauptversammlung auf Bundesebene zur Vereinheitlichung der Regelungen und Begrifflichkeiten umgesetzt. Der Vorstand sah sich zudem veranlasst, der Hauptversammlung eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge zum 1. Januar 2023 vorzuschlagen. Die Beiträge sind seit vier Jahren konstant geblieben. Im gleichen Zeitraum haben sich aber die Kosten für den Landesverband insbesondere durch die aktuelle Teuerungsrate, aber auch durch gestiegene Beitragsabführungen an den Bundesverband, durch Erhöhung der tarifgebundenen Personalkosten und durch angehobene Portopreise für die Versendung der Marburger Bund Zeitung erhöht. Eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge ist deshalb unvermeidbar. Der Vorstand geht dabei aber mit Augenmaß vor. Der Mitgliedsbeitrag erhöht sich nicht mehr, als die in den vergangenen vier Jahren mit den Arbeitgebern ausgehandelten Tarifsteigerungen.
Die Hauptversammlung wählte die Delegierten und Ersatzdelegierten zu den Bundeshauptversammlungen 2023 in Essen und Berlin. Nach Erörterung des Haushaltes und Entlastung des Vorstandes endete die 33. Hauptversammlung mit den Schlussworten der Vorsitzenden Claudia Hellweg. Sie zog eine positive Bilanz für die vergangenen zwölf Monate und dankte allen, die sich für den Landesverband und für den Marburger Bund insgesamt engagiert haben.