Damit soll jetzt Schluss sein. Der Marburger Bund hat einen auf das Haus zugeschnittenen Tarifvertrag entwickelt, welcher die Belange der Ärztinnen und Ärzte abbilden und die spezifischen Belange des Hauses berücksichtigt. Dazu gehören insbesondere vernünftige und marktgerechte Regelungen zur Arbeitszeit und zum Bereitschaftsdienst, ebenso wie eine adäquate Vergütung.
Die Ärztinnen und Ärzte des Müritz-Klinikums sichern die medizinische Versorgung der Region Tag für Tag rund um die Uhr. Dabei nehmen die nichtärztlichen und bürokratischen Tätigkeiten stetig zu. Eine immense Arbeitsverdichtung ist die Folge, die Ärztinnen und Ärzte arbeiten weit über die reguläre Arbeitszeit hinaus, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten. Zudem sind zahlreiche Arztstellen nicht besetzt. Der Ärztemangel führt dazu, dass die Zeit für den persönlichen Kontakt zum Patienten noch stärker reduziert wird! Zur Attraktivität für den Arztberuf gehören aber gute Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt eine Vergütung auf einem Niveau, dass sich an der übrigen Krankenhauslandschaft orientiert.
MEDICLIN weigert sich jedoch beharrlich, der berechtigten Forderung der Ärztinnen und Ärzte nachzukommen, und gestaltet die Arbeits- und Vergütungsbedingungen nach Gutherrenart einseitig. Das führt dazu, dass die Arbeitsbelastung gegenüber anderen Krankenhäusern um ein Vielfaches höher ist, die Bezahlung aber um mehr als zehn Prozent zurückliegt.
Es geht also um nicht mehr, aber auch um nicht weniger, als die Vereinbarung fairer, mit anderen medizinischen Einrichtungen vergleichbaren Bedingungen, damit auch zukünftig engagierte Ärztinnen und Ärzte eine gute medizinische Versorgung in Waren (Müritz) und Umgebung sicherstellen können.
Durch den Warnstreik wird es zu Einschränkungen am Müritz-Klinikum kommen, beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, hat der Marburger Bund den Abschluss von Notdienstvereinbarungen angeboten. Die Klinikleitung ist verpflichtet, eine Notbesetzung zu gewährleisten, diese wird zudem durch die Ärzteschaft selbst sichergestellt.
MEDICLIN müsste ein Eigeninteresse daran haben, faire Rahmenbedingungen zu schaffen. Gleichwohl lehnt der Konzern die Aufnahme von Tarifverhandlungen für den ärztlichen Dienst ab. Dieses ist bedauerlich, insbesondere vor dem Hintergrund eines sich mehr und mehr zuspitzenden ärztlichen Arbeitsmarktes und eines Wettbewerbsumfelds, in dem es darum geht, qualifizierte ärztliche Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen.
Der Marburger Bund fordert daher den Abschluss eines arztspezifischen Tarifvertrages für die Ärztinnen und Ärzte am Müritz-Klinikum.