• Warnstreik am MEDICLIN Müritz-Klinikum mit starker Beteiligung – der Marburger Bund dankt allen Engagierten!

    Tarifpolitik
    21.Januar 2025
    Am 21. Januar 2025 haben erstmals die Ärztinnen und Ärzte des MEDICLIN Müritz-Klinikums die Arbeit niedergelegt, um den Anschluss eines arztspezifischen Tarifvertrages durchzusetzen. Der Marburger Bund hatte seine Mitglieder zuvor zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, nachdem diese in einer Urabstimmung mit überwältigender Mehrheit für die Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen votierten.

    Der Arbeitgeber lehnt es bis jetzt kategorisch ab, die bei ihm beschäftigten Medizinerinnen und Mediziner nach tariflichen Regelungen zu behandeln und zu vergüten. Vielmehr werden die Arbeits- und Vergütungsbedingungen einseitig vom Arbeitgeber vorgegeben. Dadurch arbeiten die Ärztinnen und Ärzte bei MEDICLIN erheblich mehr als in tarifgebundenen Einrichtungen, werden dafür aber unterdurchschnittlich bezahlt.

    Mehr als 40 Teilnehmende fanden sich deshalb am frühen Morgen des 21. Januar trotz Eiseskälte zu einer Kundgebung des Marburger Bundes ein, um für faire Arbeitsbedingungen auf Grundlage eines Tarifvertrages zu demonstrieren. In zahlreichen Redebeiträgen berichteten die Ärztinnen und Ärzte von ihrem täglichen Einsatz für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region Waren (Müritz) und darüberhinausgehend im Gebiet der gesamten Mecklenburgischen Seenplatte. Sie forderten die Arbeitgeberseite auf, sich endlich für die Vereinbarung marktüblicher Bedingungen mit dem MB an den Tisch zu setzen.

    Unterstützt wurden sie dabei von den Verantwortlichen aus der Politik. Neben dem Bürgermeister von Waren (Müritz) Norbert Möller (SPD) fanden sich auch der für den Wahlkreis Mecklenburgische Seenplatte direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Johannes Arlt (ebenfalls SPD) und der Parlamentarische Geschäftsführer der Partei Die Linke, Torsten Koplin zur Kundgebung ein. Alle drei Politiker unterstrichen die Notwendigkeit eines arztspezifischen Tarifvertrages, damit das Müritz-Klinikum für Medizinerinnen und Mediziner wieder attraktiv wird und nicht noch mehr Ärztinnen und Ärzte in andere Einrichtungen abwandern. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten sei anderenfalls akut gefährdet. Sämtliche Beteiligte appellierten an die Verantwortlichen der MEDICLIN, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben.

    Der Marburger Bund dankt allen, die an der Demonstration teilgenommen haben und denjenigen, die den Notdienst organisiert und sichergestellt haben, denn auch während eines Streiktages ist die Notfallversorgung zu jeder Zeit gewährleistet, auch wenn der Arbeitgeber nicht bereit war, die vom Marburger Bund angebotene Notdienstvereinbarung abzuschließen.

    Es wird sich zeigen, ob MEDICLIN durch diese erste Streikmaßnahme ausreichend beeindruckt und nunmehr zu ernsthaften Verhandlungen bereit ist. Die Tarifgremien des Marburger Bundes und die Verhandlungskommission verkündeten unisono, dass mit längerfristigen Streikmaßnahmen spätestens nach den Winterferien zu rechnen ist, wenn die Arbeitgeberseite nicht einlenkt. Die Ärztinnen und Ärzte haben sich trotz der frostigen Temperaturen beim heutigen Warnstreik gerade erst warmgelaufen!