• Tarifinformation

    Nicht reden, sondern handeln!
    Die VKA muss ihren vollmundigen Versprechungen endlich Taten folgen lassen!


    Die VKA versucht sich gegenwärtig in einer neuen Form der Öffentlichkeitsarbeit - die Fakten vernebeln.
    Natürlich ist es jeder Seite zugestanden, den bisherigen Verhandlungsverlauf aus seiner Sicht darzustellen. Man sollte aber auch dabei ein gewisses Maß an Objektivität walten lassen und keine Nebelkerzen zünden:
    1. Tarifsicherung

    Die VKA bekundet vollmundig, der Marburger Bund sei für die Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte ihr "einziger" wahrer Tarifpartner.

    Fakt ist aber, dass abgesehen von den in Krankenhäusern tätigen Ärztinnen und Ärzten allen übrigen Mitgliedern des Marburger Bundes seit über zehn Jahren eine tarifliche Regelung ihrer Arbeitsbedingungen verweigert wird, so zum Beispiel den Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Gesundheitsdienst oder bei den von den Kommunen unmittelbar betriebenen Notarzt-Rettungsdiensten.

    Fakt ist auch, dass den Ärztinnen und Ärzten an den Krankenhäusern eine rechtssichere Regelung verweigert wird, die verhindert, dass die Tarifverträge des Marburger Bundes nach dem Tarifeinheitsgesetz verdrängt werden. Dazu hat der Marburger Bund eine Vereinbarung gefordert, dass man auf die Geltung der Verdrängungsklausel und den Antrag zur Mehrheitsfeststellung verzichtet. Beides hat die VKA ebenso abgelehnt wie eine Verpflichtung, in die Arbeitsverträge der an kommunalen Kliniken beschäftigten Ärztinnen und Ärzte einen dynamischen Verweis auf die MB-Tarifverträge sicherzustellen.

    Stattdessen hat die VKA angeboten, man werde "sich bemühen" nur noch mit dem Marburger Bund Tarifverträge für Ärztinnen und Arzte abzuschließen. Preis dafür sei aber, dass der Marburger Bund sich auch auf Tarifverträge für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern beschränke. Das Thema "Gebietsschutz", welches sich so in einem gänzlich anderen Licht darstellt, hat die VKA in Verhandlungen mit eingebracht, unsere Forderung war dies nie. Ob und wie wir uns insoweit mit anderen Gewerkschaften arrangieren, ist allein unsere Sache und die unserer gewerkschaftlichen Partner.

    2. Materielle Forderungen:

    Richtig ist, dass in den materiellen Fragen eine gewisse Bewegung der VKA beobachtet werden konnte. Von unseren Forderungen ist man aber zum Teil noch meilenweit entfernt.

    Es fehlt sowohl ein reales Entgegenkommen in der Frage der Reduzierung der Gesamtarbeitslast (zwei freie Wochenenden, Begrenzung der Anzahl der Dienste etc.) wie auch ein verhandlungsfähiges Angebot zur Höhe der Gehaltsentwicklung und zur automatisierten Arbeitszeitdokumentation.

    Auch über eine Regelung des Gehaltsabzugs bei Ruhezeit (sogenannte Minusstunden) gibt es noch keine Verständigung, nicht einmal eine förmliche Gegenposition der Arbeitgeber (außer: "es gibt nix").

    Dafür wird im Angebot der VKA klammheimlich die gekündigte "Opt-Out-Regelung" wieder "eingeführt" - ohne dies in den Verhandlungen je thematisiert zu haben.