Im Kampf für bessere Arbeits- und Tarifbedingungen steht die Ärztegewerkschaft Seite an Seite mit der Gewerkschaft ver.di und den Beschäftigten der AMEOS-Akutkliniken in Sachsen-Anhalt, denen der Klinikkonzern Tarifverhandlungen verweigert. „Wir haben AMEOS viermal zu Tarifverhandlungen aufgefordert und keine Antwort erhalten. Wer jede Kooperation verweigert, muss mit Konfrontation rechnen“, sagte Andrea Huth, Geschäftsführerin des Marburger Bund Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Der durchsichtige Versuch des AMEOS-Konzerns, mit einseitigen, individualvertraglichen Regelungen einen verbindlichen Tarifvertrag zu umgehen, zeige einmal mehr die Gutsherren-Mentalität der Geschäftsführung. Der MB rate seinen Mitgliedern, sich nicht unter Druck setzen zu lassen.
Der Marburger Bund und ver.di haben in der vorletzten Woche eine Verhandlungsgemeinschaft für die AMEOS-Kliniken in Sachsen-Anhalt gegründet. Gemeinsam wollen sie die tariflose Zeit bei AMEOS beenden und Tarifverträge auf dem Niveau des TVöD – Bereich Krankenhäuser bzw. des Tarifvertrags für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern (TV Ärzte/VKA) durchsetzen. „Ohne Tarifvertrag gibt es keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, wie sie der Marburger Bund erst kürzlich auf Bundesebene mit den kommunalen Arbeitgebern für die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern verhandelt hat“, erklärte Huth. Zurzeit liegen die Ärztegehälter in den betroffenen AMEOS-Häusern teilweise bis zu 15 Prozent und mehr hinter den Verdienstmöglichkeiten in tarifgebundenen kommunalen oder vergleichbaren privaten Kliniken.