Die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Sachsen-Anhalt Ende Oktober stand im Zeichen der Wahl des neuen Landesvorstandes. An der Spitze des Landesverbandes bleiben Frau PD Dr. Christine Schneemilch als 1. Vorsitzende und Dr. Hans-Georg Damert als 2. Vorsitzender. Wiedergewählt wurden die Kollegen Peter Dobberstein, Michael Koch, Andreas Porsche und Roman Weber. Frau Dr. Ines Mewes aus dem Altmarkklinikum wird den Vorstand neu verstärken. Ein ganz herzlicher Dank gilt an dieser Stelle dem langjährigem Vorstandsmitglied und Gründungsmitglied des Landesverbandes Dr. Hans-Jürgen Wiesenack. Viele Jahre hat er sich in zahlreichen Gremien auf Bundes- und Landesebene für den Verband engagiert. Er wird dem Vorstand als kooptiertes Mitglied weiter mit seinen zahlreichen Erfahrungen zur Seite stehen. Weiterhin konnten mit Frau Schneider und Herrn Friedemann zwei weitere Mitglieder für den Vorstand kooptiert werden. Als Kassenprüfer wurden Frau Dr. Rosenkranz und Herr Dr. Sommer bestätigt. Von der Versammlung beschlossen wurde ebenfalls ein Antrag auf Änderung der Beitragsordnung.
Die Geschäftsführerin, Frau Huth, ging in ihrem Bericht auf die sich ändernde Tariflandschaft in Sachsen-Anhalt ein. Es hat sich im Land ein sogenannter Verbund kommunaler Häuser gegründet. Neben dem Universitätsklinikum Halle, dem Klinikum der Stadt Magdeburg, gehören Harzklinikum, Altmarkklinikum, Klinikum Dessau, Salus, Merseburg, Bitterfeld/Wolfen und das Klinikum Burgenland dem neuen Verbund an. Wie und in welcher Form die nun anstehenden Tarifverhandlungen auf Landesebene sich gestalten werden, war Gegenstand einer lebhaften Diskussion.
Im Anschluss gab die Landesvorsitzende einen Überblick über die geplante bundesweite Tarifnovellierung. Manipulationsfreie Arbeitszeiterfassung, tarifliche Bestimmung der Arbeitszeit und eine verlässliche Dienstplangestaltung wurden als Kernthemen definiert. Gemeinsam wurde festgestellt, dass es zwar Zeit für eine Tarifnovellierung ist, aber die Umsetzung der Forderungen nicht ohne Engagement aller Mitglieder zu schaffen ist. Obwohl im Land Sachsen-Anhalt der überwiegende Teil der kommunalen Häuser aus dem VKA ausgetreten ist, wird der Ausgang der nun anstehenden Tarifverhandlungen sicherlich wegweisend für die Verhandlungen auf Landesebene sein. Von der Landesvorsitzenden eindringlich angemahnt wurde, dass die Durchsetzung der Forderungen letztendlich vom Mobilisationsgrad der Kolleginnen und Kollegen in den Häusern bestimmt wird.
Auf der Versammlung kamen ebenfalls Themen, wie die fortschreitende Ökonomisierung und Privatisierung im Gesundheitswesen, zur Sprache. Stellvertretend für die Auswirkungen der Privatisierungen diskutierten die Teilnehmer der Versammlung die Situation an den AMEOS-Häusern im Land. Zwar gibt es regionale Unterschiede, aber es haben sich die Arbeitssituationen im Allgemeinen nicht gebessert. Die Mitglieder wurden ebenfalls über den Verlauf der Streitigkeiten mit der Konzern- bzw. Regionalleitung (Klageandrohung wegen angeblicher Falschaussagen in einem Interview mit der MZ) informiert. Positiv wurde vermerkt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Häuser einen gemeinsamen Betriebsrat gründen, der die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber der Regionalleitung hoffentlich besser vertreten kann. Dem Versuch der Arbeitgeberseite, Betriebsregelungen mit Betriebsräten zu treffen, wurde entschieden eine Absage erteilt. Es kam deutlich zur Sprache, dass die Arbeitgeberseite endlich Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften aufnehmen soll.
Abschließend dankten Vorsitzende und Geschäftsführerin für die tatkräftige Unterstützung bei abgeschlossenen und laufenden Tarifverhandlungen und motivierten mit Bildern der Aktionen von 2006 für die zukünftigen Verhandlungen.