Die Herbst-Hauptversammlung des Marburger Bundes in Berlin hat diesmal einen besonderen Rahmen: Aus Anlass seines 75-jährigen Bestehens widmet sich der Verband zum Auftakt seiner zweitägigen Beratungen am 4. November der Zukunft ärztlicher Interessenvertretung. Zur öffentlichen Veranstaltung im Rahmen der 140. Hauptversammlung kommt auch Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach, der ein Grußwort an die Delegierten richten wird.
Gegründet im Jahr 1947 von jungen Ärzten und Medizinstudierenden, ist der Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte mit rund 131.000 Mitgliedern heute Deutschlands größter ärztlicher Berufsverband und einzige Ärztegewerkschaft. Nicht die Vergangenheit, sondern Gegenwart und Zukunft ärztlicher Berufspolitik und Gewerkschaftsarbeit sollen im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung der Hauptversammlung stehen. Der langjährige Bundesvorsitzende (1989-2007) Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery und die 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Susanne Johna, werden sich in ihren Vorträgen mit der zukünftigen Rolle der ärztlichen Selbstverwaltung und der Verbände in der Berufspolitik befassen.
Auch der zweite Teil der Auftaktveranstaltung verspricht interessante und zukunftsweisende Diskussionen: Der frühere Vorsitzende Richter des 4. Senats des Bundesarbeitsgerichts, Professor Klaus Bepler, und der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, befassen sich in ihren Vorträgen mit der Zukunft der Gewerkschaften, insbesondere mit der Rolle der Berufsgewerkschaften. Die Sicht der Ärztegewerkschaft wird der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar, darlegen.
Der zweite Beratungstag am 5. November steht ganz im Zeichen der Tarifpolitik und der Wahlen zum neunköpfigen Bundesvorstand. Der Bericht zur Lage der 1. Vorsitzenden gibt den 235 Delegierten aus den 14 Landesverbänden des Marburger Bundes Gelegenheit zur Diskussion berufs- und gesundheitspolitischer Entwicklungen.