Noch zu Beginn der Verhandlungen haben die Arbeitgeber nach Kräften versucht, die Problemlage kleinzureden und die Forderungen des MB zu delegitimieren. In der Darstellung der Arbeitgeber sind geschilderte Arbeitserlebnisse allenfalls Einzelfälle, der MB verweigere sich nach Ansicht der Arbeitgeber mit seinen Forderungen dem bewährten System. Die Ideen der VKA beschränkten sich denn auch zunächst erneut auf rein kosmetische Veränderungen am bestehenden System. Ein Wille zu nachhaltiger Modernisierung war beim besten Willen nicht erkennbar. Erst nachdem die Mitglieder unserer Verhandlungskommission die Überlegungen der VKA als völlig ungeeignet zurückgewiesen und – auch unter dem Eindruck des abendlichen Netzwerktreffens – anschaulich eine Eskalation der Auseinandersetzung in Aussicht stellten, kamen auf Seiten der VKA im Laufe des zweiten Verhandlungstages dann doch noch Bewegung und erste taugliche Ideen auf.
Wir sind zwar noch immer meilenweit von einer abschließenden Verständigung entfernt, ausgeschlossen scheint sie aber erstmals nicht mehr. Die seitens der MB-Verhandlungskommission gegen die VKA-Überlegungen bestehenden Einwände bzw. für notwendig erachteten weiteren Veränderungen wurden der Arbeitgeberseite gespiegelt. Wir werden den Verhandlungsstand nun in den Gremien bewerten und festlegen, mit welcher Haltung wir in die – möglichweise bereits finale – Verhandlungsrunde am 14. und 15. Oktober gehen werden. Über die Diskussion in den Gremien werden wir berichten. Die Mitglieder der Verhandlungskommission sind sich allerdings in ihrer Bewertung der Verhandlungsrunde einig: auch wenn ein erster Schritt gemacht wurde, reicht die erzeugte Bewegung bei weitem nicht aus, um diese Tarifrunde ohne weitere Maßnahmen zum Ende zu bringen. Der Ball liegt weiterhin bei der VKA.
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