„Wir brauchen jetzt unkonventionelle Lösungen, um die Impfstoffproduktion auszuweiten“, forderte Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, heute im Interview mit WDR 5 vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern. Es sei zu klären, wo europaweit und weltweit produziert werden könne und wie die derzeitigen Rechteinhaber anderen Unternehmen Lizenzen zur Produktion von Impfstoff erteilen könnten. Hier gehe es auch um „Teilen von Wissen als ethische Verpflichtung“. Die Pandemie sei eine weltweite Gesundheitskatastrophe, die lösungsorientiertes Handeln erfordere.
Notwendig sei eine weltweite Impfstrategie. Es gelte Zeit zu gewinnen und die Ausbreitung von Virusmutanten zumindest zu verzögern, die noch ansteckender seien als die derzeit vorherrschende Variante. Zugleich mahnte Johna europaweite Regelungen für Einreisebeschränkungen an. Unterschiedliche Regelungen führten dazu, dass beispielsweise Transitreisende nicht bedacht würden.
Regelungen müssten auch besser durchgesetzt werden. Allein in den vergangenen sechs Tagen habe die Bundespolizei bei der Einreise rund 600 Verstöße durch Luftfahrtunternehmen festgestellt. „Wenn das keine entscheidenden Konsequenzen hat, dann hilft eine Regelung auch nicht“, sagte Johna.