Zwar war es in dieser Runde erstmals möglich, mit den Arbeitgebern in intensive inhaltliche Verhandlungen – insbesondere über die Neugestaltung der Schichtarbeit – zu kommen. Allerdings fehlte uns, nicht zuletzt wegen der Komplexität der notwendigen tarifvertraglichen Änderungen, am Ende schlicht die Zeit, ein einigungsfähiges Gesamtpaket zu schnüren.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass (zumindest) Teile der Arbeitgeberseite sich offenbar noch immer mit dem Gedanken der Abschaffung der überkomplexen und manipulationsanfälligen Regelungen zur Wechselschicht schwertun und die eigenen Verhandler bremsen. Eine Verständigung hierzu wird – das haben die zurückliegenden zwei Tage deutlich gezeigt – kein Selbstläufer. Gleichwohl betrachten die Ärztinnen und Ärzte in unserer Verhandlungskommission die Situation und den Verlauf als hinreichend dynamisch, um den Versuch zu unternehmen, bei einer Fortsetzung der Verhandlungen doch noch zu einer Verständigung zu kommen. Dieser Einschätzung hat sich auch der Bundesvorstand angeschlossen. Zudem findet am 1. und 2. November findet die Hauptversammlung des Marburger Bundes statt. Sicher wird der bisherige Verhandlungsverlauf auch Gegenstand der dortigen Diskussionen sein.
Wir haben uns daher entschlossen, die nunmehr ausgesetzten Verhandlungen ab dem 14. November mit genügend Zeit fortzusetzen, um zu den zahlreichen Details und weiteren Forderungspunkten zu einer Einigung zu gelangen und diese in verbindliche Texte zu gießen. Sollten wir allerdings feststellen, dass dieser Versuch von den Arbeitgebern letztlich nur halbherzig unternommen oder mutwillig verzögert wird, haben wir uns bereits auf eine Eskalation der Tarifrunde eingestellt. Die Tarifgremien des MB haben zu diesem Zweck bereits im September unter anderem den Weg für ein schnelleres System zur Durchführung von Urabstimmungen frei gemacht, um die satzungsmäßigen Voraussetzungen auch von längeren Streikmaßnahmen zu schaffen. Im Augenblick liegt der Fokus unserer Verhandlungskommission aber auf dem Versuch, in den Verhandlungen zu einer Einigung zu kommen.
Unsere Bitte: Informieren Sie auch Ihre ärztlichen Kolleginnen und Kollegen!
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