Mit unserem letzten MitgliederInfo hatten wir Sie über ein schriftliches Angebot unsererseits an Helios informiert, in welchem wir einen Vorschlag für eine kurzfristige Einigung unterbreitet hatten.
Die Verhandlungsführung von Helios hat inzwischen in einem weiteren Schreiben den von uns aufgezeigten Weg kategorisch abgelehnt. Ganz offensichtlich besteht keinerlei Bereitschaft, eine Einigung im Sinne der Ärztinnen und Ärzte herbeizuführen. Statt nun kurzfristig auch die Ärztinnen und Ärzte bei Helios endlich an der Entgeltentwicklung teilhaben zu lassen, die wir in anderen Tarifbereichen längst realisiert haben, ergeht sich der Konzern in allgemeinen Ausführungen über den Charakter von Tarifverhandlungen und beteuert wiederholt, man habe bereits für den Mai-Termin ein Angebot vorbereitet gehabt und dieses unterbreiten wollen. Für uns ist es unerklärlich, weshalb wir die Inhalte dieses Angebots noch nicht kennen. Wir haben die Verhandlungsführung deshalb aufgefordert, dieses Angebot vorzulegen und unsere Bereitschaft zu Gesprächen auf Arbeitsebene erneut klargestellt. Sollte Helios nicht einlenken, wird eine weitere Eskalation unvermeidlich. Daran ändern auch wiederholt vorgetragene Beteuerungen über das Unverständnis der Unterbrechung der Verhandlungen sowie Terminvorschläge nichts.
Wir haben hinreichend deutlich gemacht, dass dieser Weg nach dem Vorgehen gegenüber Mitgliedern unserer Verhandlungskommission bis zu einer Klärung – auch zwischen Marburger Bund und Helios als Tarifpartner – verbaut ist. Der Vorstand des Marburger Bundes hat deshalb die Helios-Geschäftsführung zu einem Gespräch über Grundsätze der Sozialpartnerschaft aufgefordert. Bevor hier eine Klärung nicht erfolgt, kann es zwar eine Tarifeinigung, aber keine Verhandlungen auf herkömmliche Weise geben!
Wir hatten Sie gebeten, uns Ihre Erfahrungen mit der Arbeitgeberseite im Hinblick auf Drohungen und Druck, etwa wegen gewerkschaftlichen Engagements, mitzuteilen. Inzwischen haben sich etliche von Ihnen auf unseren Aufruf gemeldet. Wir bedanken uns für Ihre Rückmeldungen, denn wir wissen, dass dies ein sehr sensibles Thema ist. Die Antworten bestärken uns in unserer Vermutung, dass die uns bekannten Fälle wohl keine Einzelfälle sind.