• VKA | Rolle rückwärts in der fünften Verhandlungsrunde

    Mitgliederinformation | Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern im Geltungsbereich des TV-Ärzte/VKA
    15.November 2024
    Die fünfte Runde unserer Verhandlungen mit der VKA hat nicht nur keinerlei Bewegung in die richtige Richtung gebracht, sondern zu einer veritablen Rückwärtsrolle der VKA geführt. Statt sich mit unseren Forderungen zu beschäftigen oder auch nur an die bisher besprochenen Inhalte anzuknüpfen, präsentierte uns die VKA zu Beginn des zweiten Tages ein Angebot.

    Nach einer neunmonatigen Nullrunde sollen die Entgelte erstmals zum April 2025 um 2 Prozent steigen. Ein weiteres Jahr später im April 2026 soll es weitere 2 Prozent und dann zum 1. Dezember 2026 noch einmal 1,5 Prozent geben. Strukturelle Verbesserungen, insbesondere irgendwelche Inhalte zu den seit drei Verhandlungsrunden diskutierten und für den MB unabdingbaren Neuregelungen zu Schicht- und Wechselschichtarbeit sucht man im Arbeitgeberangebot ebenso vergeblich, wie Regelungen zu Arbeit in besonders belastenden Randzeiten. Lediglich zu einer Erhöhung des Nachtzuschlages für Vollarbeit ab April 2025 um 5 Prozentpunkte (auf dann 20 Prozent) sah sich die VKA darüber hinaus in der Lage. Als Kompensation für die 9 Monate ohne Entgelterhöhung zu Beginn der Laufzeit schlägt die VKA eine Einmalzahlung in Höhe von 500 (!) Euro vor. Diese Summe könne – als Rest der noch verfügbaren Inflationspauschale bis Ende Dezember – steuer- und sozialversicherungsfrei ausgezahlt werden.

    Unsere Verhandlungskommission hält die Vorstellungen der Arbeitgeber, die sie nun erstmals als formelles Angebot unterbreitet hat, für eine völlige Verkennung der Erfordernisse ärztlicher Arbeitsbedingungen und für ungeeignet, die Verhandlungen zu einem Abschluss zu bringen. Die Große Tarifkommission des Marburger Bundes wird dieses Angebot am morgigen Samstag bewerten und das weitere Vorgehen festlegen. Schon jetzt steht allerdings fest, dass die VKA ein Bekenntnis zu wertschätzenden Arbeitsbedingungen der Krankenhausbeschäftigten nicht abzugeben bereit ist, sondern stattdessen auf Konfrontation setzt. Dieses Vorgehen erscheint uns besonders deshalb völlig kontraproduktiv und widersprüchlich, als die Arbeitgeber noch in ihrer letzten Pressemitteilung verlautbaren ließen, sie hätten „ein neues Modell (…), welches eine Abkehr vom derzeitigen System von Schicht- und Wechselschicht bedeutet hätte“, vorgelegt. Nach dem Arbeitgeberverhalten dieser Runde müssen wir solche Einlassung getrost als Lippenbekenntnis der VKA bewerten, was förmlich nach einer Eskalation der Tarifauseinandersetzung schreit.

    Über unsere weiteren Schritte in diesem Zusammenhang halten wir Sie zeitnah auf dem Laufenden.

    Unsere Bitte: Informieren Sie auch Ihre ärztlichen Kolleginnen und Kollegen über den aktuellen Stand! Melden Sie sich bei unserem Messenger-Service an und nehmen Sie an unseren digitalen Netzwerktreffen teil, um stets auf dem Laufenden zu bleiben.

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