Der Marburger Bund fordert die Bundesregierung auf, die bestehende willkürliche Mittelbegrenzung im ambulanten Versorgungsbereich aufzuheben und eine bedarfsnotwendige Versorgung zu ermöglichen. „Die Budgetierung in der ambulanten Medizin ist ein Programm zur schleichenden Unterversorgung. Wer mehr Patientinnen und Patienten mit medizinisch notwendigen Leistungen versorgt, darf dafür nicht mit Einkommensnachteilen bestraft werden. Es ist höchste Zeit, dass die Politik der Budgetierung ein Ende setzt und Ärztinnen und Ärzten wieder die Chance gibt, jeden ihrer Patienten bedarfs- und zeitgerecht zu versorgen“, heißt es in einem Beschluss der 141. Hauptversammlung des größten deutschen Ärzteverbandes.
Die Budgetierung beschränke ärztliche Arbeit, wo sie jetzt und in Zukunft dringend gebraucht werde. „Ärztinnen und Ärzten sind allzu häufig die Hände gebunden, weil sich das verordnete Budget nicht nach dem tatsächlichen Bedarf richtet, sondern den Mustern einer überkommenen Kostendämpfungspolitik folgt. Das Scheitern dieser Politik ist überall im Gesundheitswesen zu sehen: in der ambulanten wie in der stationären Versorgung“, kritisierten die Delegierten.
Konsequent wäre es, der schon bestehenden und absehbaren Unterversorgung durch eine Vergütung der tatsächlich erbrachten bedarfsnotwendigen Leistungen zu begegnen. Mit ein paar kosmetischen Korrekturen in einigen Bereichen wie der Kinder- und Jugendmedizin oder Sicherstellungszuschlägen in unterversorgten Gebieten werde das Problem nicht zu lösen sein, dafür brauche es schon den Mut zur Rückbesinnung auf eine wertegeleitete Gesundheitspolitik, betonte die Hauptversammlung des Marburger Bundes.