• Marburger Bund für rassismuskritische Lehre im Medizinstudium

    Pressemitteilung
    Bewusste und unbewusste Vorurteile führen zu einer schlechteren Versorgung
    16.Mai 2023
    Die 141. Hauptversammlung des Marburger Bundes fordert die Medizinischen Fakultäten auf, rassismuskritische Lehrinhalte in Form von Pflichtveranstaltungen ins Medizinstudium aufzunehmen. Medizinstudierenden sollten lernen, wie sie diskriminierungsfrei mit und über People of Colour (POC) und Menschen mit Migrationsgeschichte kommunizieren.

    Die spezifischen Aspekte der Gesundheitsversorgung von POC und Menschen mit Migrationsgeschichte müssten in Hinblick unter anderem auf die Symptompräsentation, Diagnostik und Therapie im Lehrplan abgebildet werden, heißt es im Beschluss der Delegierten.

    „People of Colour (POC) und Menschen mit Migrationsgeschichte erleben im Gesundheitswesen regelmäßig Diskriminierung. Bewusste und unbewusste Vorurteile führen zu einer relevant schlechteren Versorgung. Teilweise werden die Symptome von POC und Menschen mit Migrationsgeschichte bagatellisiert und Besonderheiten in der medizinischen Versorgung sind häufig unbekannt. Gleichzeitig sind die Unterschiede bzgl. Symptompräsentation, Diagnostik und Therapie den Medizinstudierenden sowie Ärztinnen und Ärzten nicht in angemessenem Umfang bekannt. Dies führt zu einer Unter- und Fehlversorgung“, begründete der Marburger Bund seinen Vorstoß.