„Städte und Kommunen brauchen Hitzeschutzpläne. Kühle Räume müssen regional ausgewiesen und die Bevölkerung über hilfreiche Maßnahmen aufgeklärt werden. Insbesondere Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen auf Hitzewellen vorbereitet und Zuständigkeiten für die Umsetzung von Maßnahmen klar benannt sein. Andere europäische Länder haben gezeigt, dass ein nationaler Hitzeschutzplan sinnvoll ist. Wir begrüßen deshalb die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, einen ‚Hitzeplan Deutschland‘ zu erstellen, der sich an den Erfahrungen in Frankreich anlehnt. Wir brauchen eine solche Blaupause mit Handlungsempfehlungen und verbindlichen Maßnahmen, die konkrete Umsetzung obliegt dann den Kommunen“, sagte heute Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes.
Angesichts wiederkehrender Hitzewellen müssten flächendeckend Vorkehrungen getroffen werden. „Zur Gefahr können Hitzewellen insbesondere für ältere Menschen aufgrund eines verminderten Durstgefühls werden. Neben Senioren sind auch Säuglinge, Schwangere, chronisch Kranke und Arbeitskräfte im Freien, darunter Bauarbeiter und Landwirte, durch Hitzewellen besonders gefährdet. Die gesundheitlichen Risiken reichen von Hitzeerschöpfung über Hitzschlag und Sonnenbrand bis hin zum gefährlichen Hitzekollaps. Gerade ältere Menschen leiden bei großer Hitze vermehrt unter Herz- und Kreislauferkrankungen, Hitzekrämpfen oder Dehydrierung. Bodennahes Ozon während entsprechender Hochdruck-Wetterlagen kann zudem das Auftreten von Atembeschwerden begünstigen. Wichtig ist in Hitzeperioden auch die korrekte Lagerung von Medikamenten“, erklärte Johna.
In der Ärzteschaft werde deshalb dem Thema große Bedeutung beigemessen, wie die gemeinsame Initiative von Bundesärztekammer und KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. am heutigen Hitzeaktionstag zeige. „Wir müssen noch viel mehr über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels informieren und aufzeigen, wie Klimaschutz und Gesundheitsschutz Hand in Hand gehen“, so Johna.