Vor dem Hintergrund der Berichterstattung über den Stellenabbau von ärztlichem Personal in einzelnen Krankenhäusern warnen die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Claudia Schmidtke, MdB, und die 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Susanne Johna, davor, dass die Patientensicherheit gefährdet sein könnte, wenn notwendiges ärztliches Personal reduziert werden sollte.
„Im vergangenen Jahr der Pandemie haben wir deutlich erleben müssen, dass der Mangel an Pflegepersonal in Krankenhäusern erhebliche negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung haben kann. Wir müssen aufpassen, dass sich diese Fehlentwicklung bei den Ärztinnen und Ärzten nicht wiederholt. Die Krankenhausträger haben sicherzustellen, dass die für die Versorgung notwendigen Stellen im ärztlichen Dienst auch tatsächlich besetzt sind. Ich hoffe, dass die von Helios-Kliniken berichtete Personalpolitik eine Ausnahme bleibt und umgehend rückgängig gemacht wird. Ich habe Sorge, dass ansonsten die sichere und bestmögliche Patientenversorgung - das bisherige Markenzeichen der deutschen Krankenhauslandschaft - in Gefahr sein könnte. Eine gute Versorgungsqualität erfordert ausreichend pflegerisches und ärztliches Personal und darf nicht hinter finanziellen Erwägungen zurückstehen“, erklärt die Patientenbeauftragte, die sich zuletzt persönlich im Herzzentrum Leipzig (HZL) ein Bild von der aktuellen Situation gemacht hatte.
Dr. Johna führt aus: „Umfragen zeigen deutlich, dass das ärztliche Personal bereits vor der Coronavirus-Pandemie aufgrund von Personalmangel oder Überstunden vielfach am Rande der Überlastung tätig war. Angesichts dieser Situation ist es zynisch und unverantwortlich, wenn in Helios-Kliniken womöglich aus finanziellen Gründen und trotz Bedarf Stellen von Ärztinnen und Ärzten nicht verlängert oder nachbesetzt werden. Das verschärft die ohnehin angespannte Personalsituation in den Kliniken und führt zu einer weiteren Arbeitsverdichtung, so dass den tätigen Ärztinnen und Ärzten noch weniger Zeit für die Behandlung bleibt und im schlimmsten Fall die Patientensicherheit gefährdet sein könnte.“