Die Aktivitäten der vergangenen drei Jahren waren geprägt von zahlreichen Wahlen. Im Jahr 2022 fanden KV-, Kammer- und Betriebsratswahlen statt. Insbesondere bei den Kammerwahlen sei es mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung in allen vier Bezirken gelungen, die Wahlergebnisse deutlich zu verbessern. Zudem gab es vielfältige Aktivitäten zu den beiden Dauerthemen Einhaltung arbeitszeitgesetzlicher- und tariflicher Regelungen, sowie zur Befristungssituation an den Universitätskliniken im Land. Darüber hinaus setzte sich der Verband gemeinsam mit der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) und mit ver.di im Rahmen eines Aktionstages für eine bessere Finanzierung der Krankenhäuser ein. Im Zuge der Einschränkung des ambulanten Notfalldienstes wurde eine Blitzumfrage unter den in den Notaufnahmen tätigen Mitgliedern durchgeführt und Kritik an der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KV BW) geäußert. Weiter fanden diverse Gespräche mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung statt. Ebenso wurde das Informations- und Schulungsangebot des Verbandes sowohl im digitalen Bereich, als auch in Präsenz weiter ausgebaut.
In ihrer Bewerbungsrede skizzierte Ottmüller die Ziele für die nächsten Jahre: „Ich möchte mich gemeinsam mit euch für unkomplizierte, umsetzbare und verständliche tarifliche Regelungen einsetzen, deren Einhaltung im Zweifel auch von den zuständigen Stellen kontrolliert werden. Für die nächsten Kammerwahlen im Jahr 2026 muss es unser Ziel sein, die angestellten Ärztinnen und Ärzte noch verstärkter zum Wählen zu bewegen, damit wir die absolute Mehrheit in den Vertreterversammlungen erreichen und uns so eine entsprechende Vertretung in den Vorständen in den Bezirken und im Land gelingt!“ Die Delegierten der 61. Hauptversammlung des Marburger Bundes Baden-Württemberg wählten Sylvia Ottmüller, Oberärztin in der Gynäkologie am Klinikum Stuttgart, mit großer Mehrheit erneut zur 1. Landesvorsitzenden.
Dr. Jörg Woll ging in seiner Bewerbungsrede unter anderem auf die Kammerarbeit ein. Anhand der Erhöhung des Kammerbeitrags, die gegen die Stimmen der MB-Delegierten in der Landesärztekammer beschlossen wurde, machte er deutlich, wie wichtig es sei, bei der nächsten Kammerwahl Mehrheiten zu gewinnen. Er schloss seine Bewerbungsrede mit einem Appell für die weiterhin konstruktive Zusammenarbeit im Verband: „Sylvia Ottmüller und ich haben in den vergangen drei Jahren Beteiligung im Verband organisiert. Wir nehmen Ideen auf und schauen, dass wir diese dann in umsetzbare Projekte formen, sodass wir für unsere Mitglieder etwas erreichen. Lasst uns bitte weiterhin gemeinsam, an der Sache orientiert, an einem Strang ziehen, sodass wir weiterhin für unsere Mitglieder Dinge bewegen können.“ Dr. Jörg Woll, Oberarzt in der Gynäkologie an der Uniklinik Freiburg, wurde ebenfalls mit einer großen Mehrheit als 2. Landesvorsitzender bestätigt.
Als Vertreter der Bezirke im Landesvorstand wurden für Nordwürttemberg Dr. Matthias Fabian, für Nordbaden Carsten Mohrhardt, für Südwürttemberg Benjamin Breckwoldt und für Südbaden Dr. Rainer Beck gewählt. Als Beisitzerinnen und Beisitzer wurden in den Landesvorstand Dr. Christina Jaki (Stuttgart), Dr. Judith Maier Burgoa (Villingen-Schwenningen), Dr. Friederike Fabian (Stuttgart), Dr. Christoph Janke (Mannheim), Sophie Krickeberg (Mannheim), Katrina Binder (Tübingen) und Davina Haas (Ulm) gewählt. Neben den Wahlen wurden insgesamt sechs Anträge diskutiert und beschlossen. Thematisch behandeln die Beschlüsse die Personalbemessung im ärztlichen Dienst, die Einhaltung arbeitszeitgesetzlicher- und tariflicher Regelungen, die Förderung ärztlicher Weiterbildung im stationären Bereich, die Investitionskostenfinanzierung der Kliniken, die Entfristung ärztlicher Arbeitsverträge, sowie die Einführung einer manipulationsfreien, elektronischen Arbeitszeiterfassung an den Universitätskliniken im Land.
Eindrücke von der 61. Hauptversammlung
Folgende Anträge wurden auf der Hauptversammlung beschlossen:
- Nr. 5 Einschränkung Befristungsmöglichkeiten(96.5 KB, PDF)
- Nr. 6 Elektronische Zeiterfassung unverzüglich einführen(102.6 KB, PDF)