Mit den Betriebsratswahlen im Frühjahr 2018 steht die erste Hürde an, so Dr. Christoph Janke, Mitglied im Bezirksvorstand und aktiver Betriebsrat. Als zentrales Element der betrieblichen Mitbestimmung können viele der ureigensten Themen des Marburger Bundes im Betriebsrat vorangebracht werden. Auf Arbeitszeiten und deren Erfassung, Arbeitsschutz und -sicherheit, Kita-Standorte und -plätze, Fort- und Weiterbildung sowie vieles mehr kann die Arbeitnehmervertretung direkt und indirekt im Betrieb Einfluss nehmen. „Daher sei es Es ist deshalb enorm wichtig, dass sich auch Ärztinnen und Ärzte im Betriebsrat engagieren und aktiv die Interessen der Kolleginnen und Kollegen vertreten", ergänzt so Dr. Janke weiter. Im entsprechenden Arbeitskreis auf Bundesebene sei bereits sehr gute Vorarbeit geleistet worden, jetzt gelte es vor Ort die Kandidatinnen und Kandidaten zu suchen und die Wahlen vorzubereiten.
Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit der Landesgeschäftsstelle die „Regionalkonferenz für Betriebsräte" ins Leben gerufen, die erstmals im März dieses Jahres in Karlsruhe stattfand.
Frieder Schmitt, stellvertretender Geschäftsführer des MB-Landesverbandes Baden-Württemberg, stellte dort die aktuellen gesetzlichen und tarifvertraglichen Grundlagen des Arbeitszeitrechts vor. Fragen zur Arbeitszeitgestaltung im Krankenhaus wurden zusammen mit den Teilnehmern intensiv diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass die Arbeitszeitproblematik einen Schwerpunkt der täglichen Betriebsratsarbeit darstellt.
„Das war ein toller Erfolg", so Carsten Mohrhardt. „Die rege Teilnahme, sachlich fundierte Vorträge mit anschließenden Diskussionen und das Vernetzen der Teilnehmer waren die wesentlichen Faktoren dafür." Weitere Veranstaltungen der Reihe wurden bereits in anderen Bezirken durchgeführt und bilden zusammen mit der vom MB-Bundesverband initiierten Betriebsrätekonferenz am 30. September 2017 in Berlin Angebot des Bundesverbandes 30.September in Berlin die Grundlage für eine erfolgreiche Kandidatensuche.
Als zweiter Meilenstein in 2018 werden sich die Ärztekammerwahlen Mitte des kommenden Jahres erweisen, so der stellvertretende Bezirksvorsitzende Prof. Dr. Dr. Christoph Hofele. Neben der inhaltlichen Vorbereitung müsse jetzt auch schon mit der Kandidatensuche begonnen werden. Insbesondere die notwendige breite Aufstellung der Marburger Bund Listen werde eine Herausforderung. „Unsere Inhalte können nicht ohne Gesichter transportiert werden", so Prof. Hofele weiter. Vielleicht muss man sich auch neue Strategien hierbei überlegen. Ziel kann nur sein, das gute Ergebnis der letzten Wahl weiter zu steigern, um das Gewicht des Marburger Bundes in der Kammer deutlich zu erhöhen. Hierzu müsse man den Mitgliedern den Wert der ärztlichen Selbstverwaltung stärker ins Bewusstsein rufen, um die angestellten Kolleginnen und Kollegen letztlich zur Wahl zu motivieren. „Jedem muss klarwerden, wie wichtig die Ärztekammer für die Gestaltung unseres Berufes ist!", so Prof. Hofele, der auch Vizepräsident der Bezirksärztekammer Nordbaden ist. Zahlreiche Projekte habe man in dieser Legislatur bereits angestoßen. Gerade im Bereich der Weiterbildung sei mit Besuchen vor Ort und Beratungsgesprächen bereits ein Schritt nach vorne erfolgt – der Weg ist aber noch lang. Auch die Themen der Jungen Kammer und die Neuapprobierten Abende leisteten einen wichtigen Beitrag dazu, der nächsten Generation die Bedeutung der Kammer näherzubringen.
Der dritte – und für die weitere Zukunft des Marburger Bund als Gewerkschaft wohl entscheidende – Punkt ist die Ende 2018 beginnende Tarifauseinandersetzung im Bereich der VKA. „Nach dem Urteil zur Tarifeinheit wird das sicherlich keine leichte Angelegenheit", so der Bezirksvorsitzende Carsten Mohrhardt. Dazu komme, dass seit einigen Jahren keine tiefgreifenden Veränderungen mehr am Tarifvertrag erfolgt seien. „Dieses Mal muss es der große Wurf werden", so Mohrhardt weiter. „Unsere Mitglieder verlangen neben einer guten Bezahlung vor allem Lösungen für die Probleme mit denen sie im Klinikalltag konfrontiert sind. Überlange Arbeitszeiten, permanente Arbeitsverdichtung und hohe Dienstbelastungen müssen der Vergangenheit angehören!". Hier müsse man vor Ort auf die Mitglieder zugehen und deren Wünsche und Anregungen aufnehmen. Es ist notwendig diese Themen jetzt in Angriff zu nehmen, damit die Gremien des Marburger Bundes ausreichend Zeit haben, zu diskutieren und Lösungsansätze/ -vorschläge zu erarbeiten. In Nordbaden setzt man daher weiter auf die mitgliederoffenen Vorstandsitzungen in denen in den letzten drei Jahren bereits viele gute Ideen entstanden sind. Die nächste Sitzung findet übrigens am Donnerstag den 19. Oktober 2017 in Freudenstadt statt. Zudem plane man gemeinsam mit dem Mitgliederbeauftragten des Landesverbandes, Michael Beck, zeitnah flächendeckende MB-Netzwerktreffen in den Kliniken.
„Vor Ort müssen wir dann mit den Ärztinnen und Ärzten über die Weiterentwicklung des Tarifvertrages diskutieren, die Betriebsratswahl voranbringen, die Ärztekammerwahl vorbereiten und mit Unterstützung der Pressestelle des Landesverbandes öffentlichkeitswirksam darstellen", so Carsten Mohrhardt. „Wir können 2018 zu einem erfolgreichen Jahr für den Marburger Bund machen. Eben 3-fach Punkten."