Kirchheim unter Teck
Der Marburger Bund Baden-Württemberg bereitet für kommenden Donnerstag, 31. März, Arbeitskampfmaßnahmen an kommunalen Krankenhäusern in Baden-Württemberg vor. Die zentrale Kundgebung zum bundesweiten Warnstreik der Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern wird in Frankfurt am Main stattfinden.
Der ganztägige Warnstreik ist eine Reaktion auf das Verhalten der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in den Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund. In vier Verhandlungsrunden und zwei Sondierungsgesprächen hat der Marburger Bund versucht, eine Einigung mit der VKA zu erreichen. Aber immer dann, wenn es konkret wurde, blockierte die VKA eine mögliche Einigung.
„Die VKA zwingt uns in diesen Warnstreik. Offensichtlich glauben die Arbeitgeber, Ärztinnen und Ärzte würden klein beigeben, wenn man sie lange genug hinhält. Da hat sich die VKA komplett verkalkuliert. Unsere Mitglieder in den kommunalen Krankenhäusern erwarten, dass ihrer Arbeit Wertschätzung entgegengebracht wird. Sie fordern klare Grenzen für Dienste in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen – zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz der Patienten“, so Sylvia Ottmüller, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes Baden-Württemberg und Mitglied der Verhandlungskommission des Marburger Bundes.
Der Marburger Bund fordert eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr, klare Grenzen für Bereitschaftsdienste, eine generelle Begrenzung der Rufbereitschaft auf höchstens zwölf Rufdienste pro Monat, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden und mehr Planungssicherheit bei den Diensten.
In Baden-Württemberg sind nahezu alle 80 kommunalen Krankenhäuser betroffen. Zu den großen kommunalen Krankenhäusern gehören das Klinikum Stuttgart, das Klinikum Karlsruhe, das Klinikum Mannheim, das Ortenau-Klinikum, das Klinikum Esslingen, das Klinikum Göppingen, das Klinikum Ludwigsburg, das Schwarzwald-Baar-Klinikum, das Klinikum Böblingen, das Klinikum Sindelfingen, das Klinikum Reutlingen und viele mehr.
Der Marburger Bund hat den vom Streik betroffenen Krankenhäusern Notdienstvereinbarungen angeboten, um eine notfallmäßige Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die dafür notwendige Mindestausstattung im ärztlichen Dienst entspricht der personellen Besetzung, wie sie üblicherweise an Wochenenden dienstplanmäßig vorgesehen ist.
Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit mehr als 131.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft. Im Marburger Bund Baden-Württemberg sind über 18.000 Mitglieder organisiert.