„Die TdL spielt ein falsches Spiel: Während sie öffentlich Verständnis für die Situation der Ärztinnen und Ärzte in den Unikliniken äußert, lässt sie am Verhandlungstisch jede Bereitschaft zu einer fairen Vereinbarung vermissen. Das werden unsere Mitglieder nicht unbeantwortet lassen“, sagte Sylvia Ottmüller, 1. Landesvorsitzende des Marburger Bundes Baden-Württemberg.
Durch den Warnstreik wird es zu Einschränkungen in den bestreikten Universitätskliniken kommen, beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Um die Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, hat der Marburger Bund den jeweiligen Kliniken den Abschluss von Notdienstvereinbarungen angeboten. Die Notfallversorgung ist dementsprechend sichergestellt.
„An den Unikliniken werden schwerstkranke Patientinnen und Patienten versorgt. Die Ärztinnen und Ärzte haben es mit hochkomplexen Fällen zu tun. Zur Krankenversorgung kommt noch Forschung und Lehre dazu. Trotz dieser Dreifachbelastung und der im Vergleich zu anderen Krankenhausträgern längsten Wochenarbeitszeiten sind die Unikliniken Schlusslicht bei den Ärztegehältern. Gegen diesen Mangel an Wertschätzung gehen unsere Mitglieder erneut auf die Straße. Wir fordern Wertschätzung“, so Dr. Jörg Woll, 2. Landesvorsitzender des Marburger Bundes Baden-Württemberg.
Die Unikliniken müssten eigentlich ein Eigeninteresse daran haben, faire Rahmenbedingungen für Spitzenmedizin zu schaffen. Die Realität sieht aber oft anders aus: Immer mehr reguläre Klinikarbeit wird in die Randzeiten des Tages und auf die Wochenenden verlegt. „In den Unikliniken reiht sich eine Überstunde an die andere, immer mehr Regelarbeit findet in den Abendstunden und am Wochenende statt – dieser Entwicklung werden wir nicht tatenlos zusehen“, betont Dr. Jörg Woll.
Der Marburger Bund fordert deshalb in dieser Tarifrunde höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch vor dem Hintergrund des Gehaltsabstandes zu anderen Klinikträgern fordert er linear 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr. Der Zunahme von Schicht- und Wechselschichtarbeit will er mit Begrenzungen begegnen.
Der in Rede stehende Tarifvertrag (TV-Ärzte) erstreckt sich auf mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte in bundesweit 23 Universitätskliniken.
Geplanter Ablauf der Kundgebung mit Demonstrationszug in Stuttgart
11:00 Uhr: Treffpunkt auf dem Schlossplatz in Stuttgart mit Materialausgabe
11:30 Uhr: Demonstrationszug (vom Schlossplatz über Bolzstraße in Theodor-Heuss-Straße zum Rotebühlplatz in die Eberhardstraße zum Marktplatz am Karlsplatz vorbei zum Schlossplatz)
12:30 Uhr: Kundgebung mit Redebeiträgen auf dem Schlossplatz
ca. 14:00 Uhr: Ende der Kundgebung
Weitere Informationen unter www.tdl-tarifrunde.de