"Offenes Ansprechen von eigenen Fehlern wird als eigene Schwäche durch die Kollegen gesehen."
"Ich lerne von Fehlern und bespreche diese, um sie nicht zu wiederholen."
"Ich möchte Fehler vermeiden. Es belastet mich nicht, dass ich meiner Fehlbarkeit ausgesetzt bin. Ich behandele meine Patienten sicher."
"Ich bin seit vielen Jahren ärztlich tätig. Ich bin mir bewusst, dass mir auch beim sorgfältigen Arbeiten (beinahe –) Fehler unterlaufen können. Dieses Wissen macht mich aber nicht unsicher in meinem ärztlichen Handeln. Mich belastet, dass ich keine gute Möglichkeit habe, diese Fehler im Kollektiv aufzuarbeiten und zu nutzen."
"Besonders bei der zu hohen Arbeitsdichte habe ich Angst, etwas zu übersehen."
"Fehler passieren! Deshalb Vermeidung von Ein-Mann-Entscheidungen, sondern Bemühen um konsensorientierte Team-Entscheidung."
"Es frustriert extrem, wenn Fehler nicht offen angesprochen werden können. Aus Fehlern kann man nicht lernen, wenn man nicht darüber spricht."
"Die mangelnde Fehlerkultur insbesondere bei benötigten Ressourcen belastet sehr."
"Fehler gehören zum Arztberuf und brauchen mehr Aufmerksamkeit."
"Mich belastet nicht so sehr, dass mir selbst Fehler unterlaufen könnten. Als Oberärztin bin ich aber auch für die Fehler der sich weiterbildenden Ärzt:innen verantwortlich. Für die notwendige Ausbildung, Anleitung und Kontrolle fehlt aufgrund des Personalmangels die Zeit."
"Wenn mir ein Fehler selbst unterläuft oder von Kollegen*innen bekannt wird, spreche ich offen darüber, um die Kollegen zu ermutigen."
"Fehler werden benutzt, um Mitarbeiter unter Druck zu setzten."
"Leider werden Fehler nicht veröffentlicht, so ist ein Lernen aus Fehlern der anderen nicht möglich. Vor allem aus Patient*innen Sicht wäre das aber sinnvoller, als die Fehler selbst zu machen."
"Änderungen von Prozessen sind eher selten."
"Die CIRS-Bearbeitung erfolgt hinter verschlossenen Türen, selten resultieren Prozessveränderungen daraus."
"Meldende Mitarbeiter werden schikaniert."
"Ich hoffe, dass allein die Möglichkeit zur Fehlermeldung die festgefahrene Fehlerstruktur verändern kann. Allerdings sehe ich die Gefahr von Denunziantentum. In ein objektives externes Kontrollsystem würde ich eher vertrauen."
"Information zum Umgang mit Fehlern sollten Pflicht sein bei Arbeitsbeginn und schriftlich festgehalten werden."
"Feste Veranstaltungen/kurze Besprechungen über eingegangene Fehlermeldungen klinikintern wären wünschenswert."
"Leider führt jede Meldung zu viel zusätzlicher Arbeit für den Meldenden. Das schreckt ab. Darüber hinaus gibt es Beschimpfungen von Kollegen anderer Abteilungen anstatt konstruktiver Zusammenarbeit."
"Es besteht noch lange keine konstruktive Fehlerkultur. Davon ist die deutsche Ärzteschaft im Allgemeinen, sicher mit einzelnen Ausnahmen, noch weit entfernt. Leider, denn für die PatientInnen wäre es viel besser, dies würde sich ändern."
"Fehlerkultur sollte bereits viel früher beginnen. In jedem eigenen Hirn, im kollegialen Miteinander und insbesondere direkt im Umgang mit unseren Patienten."
"Der MB sollte in jeder Klinik über den jeweiligen Vertreter eine Weiterbildung vor Ort dazu anbieten."
"Ausreichende Kapazitäten für gute Aufgabenerfüllung wären wichtig."
"Offene Teamkultur und Vorbildwirkung der Leitungsebene können bürokratisch aufgesetzte Meldesysteme unnötig machen."
"Leider sind Fehler in der Medizin nach wie vor ein Tabuthema (gerade in der älteren Generation). Es ist essenziell die Fehlerkultur in Kliniken zu verbessern und somit Behandlungsfehler zu verhindern und die Patientensicherheit zu erhöhen."
* Die Antworten wurden z.T. orthografisch und grammatikalisch bearbeitet und anonymisiert.