München - Der Diskussion zur Impfbereitschaft unter medizinischen Verantwortlichen schien eine verlässliche Zahlenbasis zu fehlen. Zudem waren bei angestellten Ärztinnen und Ärzten Zweifel aufgekommen, inwieweit die bayerischen Kliniken eigenverantwortlich und gleichwohl flächendeckend die Immunisierung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich organisieren können. Der MB Bayern hat daher einen Großteil seiner Mitglieder befragt: angestellte Ärztinnen und Ärzte in Klinik, MVZ, Praxis sowie Studierende in ihrem letzten Studienjahr, dem sogenannten Praktischen Jahr (PJ). Von knapp 16.000 Angeschriebenen nahmen binnen zwei Tagen über 4.400 Mitglieder aus dem Landesverband Bayern teil. „Ich bin beeindruckt über die große und schnelle Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen - und gleichermaßen von der enorm hohen Impfbereitschaft. Das zeigt eindeutig: der Ärzteschaft ist das Thema sehr wichtig und sie ist in hohem Maße von den neuen Vakzinen überzeugt, die das Ergebnis einmalig schneller wissenschaftlicher Leistung sind,“ fasst MB Landeschef, Dr. Andreas Botzlar, die Umfrageergebnisse zusammen.
Dass sich von den Befragten ohne Impfung und konkreten Termin knapp 75 Prozent umgehend ebenfalls impfen lassen wollten, entziehe der leidigen Diskussion zum Impfvertrauen in den Krankenhäusern und Praxen hoffentlich die Grundlage. „Betrachten wir ausschließlich die Antworten unserer Mitglieder in Praxis und MVZ, sind dort knapp 21 Prozent bereits geimpft bzw. haben einen konkreten Termin. Von den „Nicht-Geimpften“ wünschen sich hier sogar 82 Prozent eine umgehende Impfung.“ Der MB hofft, dass die Strategie der Task-Force des Gesundheitsministeriums erfolgreich bleibt, so dass möglichst viele der impfwilligen Ärztinnen und Ärzte in Bayern einen zeitnahen Termin erhalten können.
Die Versorgung mit den Vakzinen in den Kliniken hänge teilweise vom persönlichen Engagement der Geschäftsführung ab. Gleiches gilt für den Kenntnisstand der Beschäftigten zur Wirkungsweise und Effizienz der innovativen Impfstoffe. Dieser variiert oft mit den bereitgestellten Aufklärungsangeboten. Das zeigten die Rückmeldungen der Mitgliedschaft, die sich nicht umgehend impfen lassen möchten: knapp drei Prozent fühlten sich noch nicht ausreichend informiert bzw. seien von der Wirksamkeit nicht überzeugt. Gut drei Prozent möchten sich aufgrund einer medizinischen Kontraindikation, wie z.B. einer bestehenden Schwangerschaft, Stillzeit oder einer Allergie auf Inhaltsstoffe, nicht impfen lassen.