Der Marburger Bund habe sich verhandlungsbereit gezeigt, aber eine weitgehend verhandlungsunfähige Gegenseite erlebt. „Die Vorschläge der VKA erfüllen nicht ansatzweise die Erwartungen unserer Mitglieder. Es ist bezeichnend für den gesamten Verlauf dieser Tarifverhandlungen, dass die VKA einen echten Inflationsausgleich verweigert und für den Zeitraum seit der letzten Gehaltserhöhung eine Nullrunde in Aussicht stellt. Das ist kein Angebot, das ist ein Affront“, sagte Twardy.
Die von der Arbeitgeberseite vorgebrachten Ideen sehen eine lineare Erhöhung der Ärztegehälter um 2 Prozent ab 1. Januar 2024 vor. Zum 1. Juni und 1. Dezember dieses Jahres stellte die VKA zusätzlich Einmalzahlungen in Aussicht, die als Inflationsausgleich dienen sollen, jedoch nicht einmal die gesetzlich mögliche Summe von 3.000 Euro ausschöpfen. Die Laufzeit des neuen Entgeltvertrages soll 15 Monate betragen (bis 31. März 2024
„Die Arbeitgeber lassen völlig außer Acht, dass die Ärztinnen und Ärzte zuletzt im Oktober 2021 eine Gehaltserhöhung erhalten haben. Seitdem sind kumulierte Preissteigerungen im zweistelligen prozentualen Volumen aufgelaufen. Die ins Schaufenster gestellten Einmalzahlungen können den entstandenen Reallohnverlust nicht annähernd kompensieren“, sagte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes.
„Wir werden jetzt vor dem nächsten Verhandlungstermin unsere Mitglieder über den Stand der Gespräche informieren und das weitere Vorgehen beraten. Für den Fall der weiteren Verzögerung der Verhandlungen durch die Arbeitgeber sind unsere Mitglieder willens und in der Lage, ihre Kampfbereitschaft erneut unter Beweis zu stellen“, betonte Botzlar.
Marburger Bund und VKA werden am 26./27. April dieses Jahres erneut zu Tarifverhandlungen zusammenkommen.
Vorschläge der kommunalen Arbeitgeber völlig indiskutabel
VKA zeigt sich weitgehend verhandlungsunfähig – Marburger Bund informiert Mitglieder
04.April
2023
Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes