• Bayern schert negativ aus – Basis der Entscheidung bleibt unergründlich

    Pressemitteilung
    MB sieht die M2-Absage zulasten der Studierenden als Schuss in den Ofen
    03.April 2020
    Kurz vor dem Ziel herrscht nun Gewissheit für Medizinstudierende: die Prüfungsvorbereitungen der letzten Monate können auf Eis gelegt werden, weil das Bayerische Gesundheitsministerium die für Mitte April angesetzten Prüfungen für das 2. Staatsexamen Medizin (M2) gestern Abend um ein Jahr verschoben hat.
    Pressemitteilung vom 03.04.2020
    Pressemitteilung vom 03.04.2020

    Natürlich fordern außergewöhnliche Zeiten schnelle politische Entscheidungen, auch ohne langwieriges Abstimmen. In diesem Fall war die Position der Betroffenen jedoch klar und bekannt. Das Gros der Examenskandidaten fühlte sich gut vorbereitet und wollte das Examen durchziehen. Die Universitäten waren mit ihren Studierenden abgestimmt und plädierten ebenso für das Festhalten am Termin. Vereinzelte Stimmen warben zudem für das ersatzlose Streichen des M2. Für die nun beschlossene Verschiebung um ein ganzes Jahr und somit für eine Rückkehr zum „Hammerexamen“ im April 2021 hatte sich jedoch keiner der Betroffenen ausgesprochen.

    Auch der Marburger Bund positionierte sich öffentlich: „Was für die hundertfache Menge von Schülerinnen und Schülern bei der Abiturprüfung gelingt, muss auch für Medizinstudierende organisierbar sein“, hatte Dr. Andreas Botzlar, Landesvorsitzende des MB Bayern bereits im Vorfeld gefordert. Die meisten Bundesländer, bis auf Baden-Württemberg, sehen es wohl ähnlich und entschieden mehrheitlich für „Durchziehen“, einige wenige mit der Option eines individuellen, freiwilligen Verschiebens.

    „Mit der gestrigen Entscheidung beschert man den hochmotivierten Examenskandidat/Innen, auf deren Mithilfe man bei der Bekämpfung der SARSr-CoV-2-Pandemie während deren Praktischem Jahr gleichzeitig baut, eine unnötige Erschwernis“, zeigt sich Dr. Botzlar sehr enttäuscht. Es bliebe abzuwarten, in welchem Ausmaß dadurch unerwünschte Effekte entstünden, beispielsweise durch Einlegen eines Freisemesters zwischen verschobener M2- und regulärer M3-Prüfung. Oder die Studierenden legten umgehend ein Freisemester ein, träten damit ihr Praktisches Jahr erst im Hebst an und stünden zur Mithilfe bei der Bekämpfung der SARSr-CoV-2-Pandemie gar nicht zur Verfügung. Neue Ärztinnen und Ärzte kämen dadurch mindestens ein halbes Jahr später in der Versorgung an.

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