• Botzlar wendet sich mit Apell auf der Pressekonferenz der BLÄK an die Politik

    Pressemitteilung
    „Wer alle kommunalen Kliniken erhalten will, muss Finanzen und Personal einplanen“
    25.Oktober 2018
    Auf der Pressekonferenz der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) im Vorfeld des anstehenden Ärztetags, appellierte der 1. Vizepräsident, Dr. Andreas Botzlar, in Richtung der laufenden Koalitionsgespräche, bei der Krankenhausplanung unbedingt alle Ressourcen zu bedenken.

    Ein wesentlicher Schwerpunkt im Wahlprogramms der Freien Wähler (FW) konzentrierte sich auf die wohnortnahe, flächendeckende Gesundheitsversorgung und die klare Positionierung gegen weitere Schließungen von Kliniken. Richtigerweise betonten die FW die Notwendigkeit, die Finanzierung sicherzustellen und die Arbeitsbedingungen verbessern zu müssen. „Wenn ich entscheide, alle Kliniken in Bayern zu erhalten und keine kommunalen Häuser zu privatisieren, muss zwingend für die finanziellen Mittel gesorgt werden. Nur so kann qualifiziertes Personal eine gewünschte Gesundheitsversorgung gewährleisten“, forderte Dr. Botzlar. Wenn die gesetzlichen Investitionspflichten auf Landesebene nicht erfüllt werden, Kliniken gleichzeitig im DRG-System einem verzerrten Wettbewerb ausgesetzt sind, wird sich die Situation in den Kliniken für Personal und Patienten eher verschärfen.
     
    Im dreiköpfigen BLÄK Präsidium setzt Dr. Botzlar als Klinikarzt auch dort seine inhaltlichen Schwerpunkte. Für den kommenden Ärztetag in Nürnberg sprach er in der Presskonferenz die Notfallversorgung sowie die Krankenhaushygiene an. In den vergangen zehn Jahren verdoppelte sich das Patientenaufkommen in den Notaufnahmen aber rund 60 Prozent davon könnten ambulant versorgt werden, weil „noch immer viele Patienten nicht wissen, welche Versorgungsebene die richtige ist“, erklärte Botzlar. Daher müsse die bundesweite Nummer 116 117 des Ärztlichen Bereitschaftsdienst weiter bekannt gemacht, gleichzeitig das Netz an Bereitschaftspraxen ausgebaut werden. „Nur so können die Kolleginnen und Kollegen in den Notaufnahmen vor permanenter Überlastung geschützt werden.“
    In Bezug auf die Krankenhaushygiene wies Dr. Botzlar auf die Wichtigkeit eines sorgfältigen und fachmännischen Umgangs mit Hygiene hin. Dafür bräuchte es mehr Ärztinnen und Ärzte, die sich zum Hygienebeauftragten fortbilden ließen. Dafür bietet die BLÄK seit Herbst 2013 eine 200-stündigen strukturierte Fortbildung an.