Hier muss – auch im Hinblick auf die nach den Sommerferien drohende vierte Corona-Welle – schnell gegengesteuert werden, mahnt der Marburger Bund Bayern in einer Stellungnahme. Als erste, sehr naheliegende Maßnahme könnten sich die Arbeitgeber endlich an die von ihnen unterschriebenen Tarifverträge halten. So hat der Marburger Bund bereits im vorletzten Jahr mit den kommunalen Arbeitgebern zum Teil tiefgreifende Reformen bei Arbeitszeiterfassung, Dienstplanung und Dienstzeiten vereinbart, die allesamt der Entlastung der Ärztinnen und Ärzte dienen, an die sich aber ein großer Teil der kommunalen Krankenhäuser bis heute nicht gebunden fühlen.
„Wir reden hier wohlgemerkt von geltendem Tarifrecht, das von kommunalen Arbeitgebern und damit von der öffentlichen Hand ignoriert bzw. gebrochen wird. Ausgerechnet jene öffentliche Hand, die ansonsten die Prozessionsfahne der Einhaltung von Gesetzen fest umklammert hält, verstößt flächendeckend gegen rechtsgültige Verträge“, empört sich Dr. Andreas Botzlar, Vorsitzender des Marburger Bundes Bayern, über diesen skandalösen Zustand. Die Geringschätzung des Tarifvertrages durch die Arbeitgeberseite habe in dieser strukturellen Form eine ganz neue Qualität und stehe in absolutem Widerspruch zu den politischen Sonntagsreden, in denen das medizinische Personal ansonsten stets über die Maßen für seinen Einsatz im Rahmen der Pandemiebekämpfung gelobt werde. Der MB Bayern fordert die öffentliche Hand auf, ihren fortgesetzten Wortbruch zu beenden und sich endlich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten.
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Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit rund 127.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.