Die Entscheidung, wer ohne Impfung dennoch im Krankenhaus weiterarbeiten kann oder nicht, den Gesundheitsämtern zu überlassen, sei unverantwortlich. Der öffentliche Gesundheitsdienst, der ohnehin seit Jahren überlastet sei, habe bereits große Probleme gehabt der Kontaktverfolgung adäquat nachzukommen. „Den Gesundheitsämtern nun die Entscheidung über ein Tätigkeitsverbot für Ungeimpfte zu übertragen zeigt, dass die Verordnung für eine Impfpflicht nicht konsequent durchdacht ist. Die Durchsetzung der Impfpflicht droht zur Farce zu werden“, befürchtet Dr. Andreas Botzlar, Landesvorsitzender des MB Bayern.
„Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht bietet ohnehin keinen ausreichenden Schutz und kann lediglich ein erster Schritt sein. Es ist geboten, die Impflicht auf die gesamte Bevölkerung auszudehnen“, so Botzlar. „Wenn Vernunft und eigenverantwortlich gelebte Solidarität nicht ausreichen, brauchen wir gesetzliche Maßnahmen beim Kampf gegen die Pandemie.“
Solange die Pandemie nicht zum Stillstand gekommen ist, gilt: Wer sich gegen die Impfung entscheidet, entscheidet sich für die Infektion mit SARS-CoV2, gefährdet Mitmenschen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können und begünstigt Verzögerungen bei der Behandlung anderer schwerer Erkrankungen.
Kontakt:
Marburger Bund Bayern
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Karin Lange
Tel.: 089-452050130
lange@mb-bayern.de
Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit rund 127.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.