Es muss eine echte Krankenhausreform her, kein Reförmchen!
Mit der Krankenhausreform will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Kliniken eine Perspektive geben. Bei der Hauptversammlung des MB im letzten November in Berlin sprach er von einer großen Reform des Gesundheitswesens. Doch mit den nun vorliegenden Vorschlägen sind eher ein Reförmchen, denn eine echte, dringend notwendige Krankenhausreform!
Lauterbachs Pläne sehen vor, die Kliniken in drei Levels einzuteilen. Häuser mit dem Level I sollen die Grundversorgung gewährleisten, Häuser mit dem Level II die Regel- und Schwerpunktversorgung. Zu Level III zählen dann die Maximalversorger, beispielsweise die Universitätskliniken.
Das vorgesehene Konzept sehen wir als Marburger Bund aus folgenden Gründen skeptisch:
1. Mit diesem Reformansatz werden Krankenhausklassen für die Vergütung statt für Bedarfsplanung geschaffen. Die Krankenhauslandschaft soll also weiterhin durch kommerziellen Druck bereinigt werden. So entstehen neue Anreize für die Krankenhäuser für zusätzliche Leistungserbringung, um die Klasse zu ändern und die eigene Vergütung zu verbessern.
2. Auch die Fallpauschalen werden nicht komplett abgeschafft, sondern der Mengenanreiz wird nur abgemildert. Aus Sicht des MB muss jedoch jeglicher Mengenanreiz aus der Krankenhausfinanzierung!
3. Es wird zu neuen Fehlsteuerungen kommen. Die Krankenhausplanung muss sich endlich am tatsächlichen Bedarf der Patientinnen und Patienten orientieren.
Wie sieht aus Ihrer Sicht die Patientenversorgung der Zukunft aus? Was muss sich unbedingt ändern?
Senden Sie uns Ihre Ideen an: mail@mb-bayern.de Betreff: Dr. Future