Hier solle zunächst ein Einstieg mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) und dem Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur (KKM) gesucht werden. Die bereits bestehende Kooperation in Trier mit zwei leistungsfähigen Krankenhäusern habe gezeigt, dass solche Projekte sowohl den Krankenhäusern als auch der Universitätsmedizin Mainz nutzen, erklärte der Minister.
Perspektivisch könne auch der Medizincampus Trier weiter ausgebaut werden. Das Bundeswehrzentralkrankenhaus (BWZK), das Landeskrankenhaus (AöR) sowie mögliche weitere beteiligte Krankenhäuser haben eine große Leistungsvielfalt und beschäftigen in vielen Fachgebieten akademisch qualifiziertes Personal.
Das BWZK nehme unter den möglichen Partnern aufgrund seines sehr breiten Fächerspektrums eine besondere Rolle ein. Das Landeskrankenhaus ergänze dieses Portfolio durch sein breites Angebot und seine langjährige, intensive Erfahrung in allen Facetten der Psychiatrie und Psychotherapie einschließlich Psychosomatik sowie der Neurologie.
Darüberhinausgehende Kooperationen mit weiteren Krankenhäuser der Region sind unverzichtbarer Bestandteil für das Angebot eines dislozierten Studienanteils in der Region Koblenz. „Dies ist ein kraftvoller Einstieg, den wir gerne perspektivisch mit weiteren Krankenhäusern in der Region 56plus ausbauen wollen“, sagte Hoch.
„Wir sind stolz, mit dem Bundeswehrzentralkrankenhaus künftig einen wesentlichen Beitrag zur Ausbildung der Medizinstudierenden in Koblenz zu leisten. Unsere Hochwertmedizin trägt somit weitere Früchte“, ergänzte Generalarzt Dr. Jens Diehm, Kommandeur des Bundeswehrzentralkrankenhauses.
„Das Landeskrankenhaus unterstützt die Bestrebungen, in Rheinland-Pfalz auch weiterhin Strukturen zu schaffen, die jungen Menschen einen leichteren Zugang zur ärztlichen Ausbildung ermöglichen. Mit den im Medizincampus Koblenz versammelten verlässlichen und starken Partnern entsteht eine solche Struktur, die ein bedeutender Baustein zur Sicherstellung der künftigen Patientenversorgung in der Region ist. Das Landeskrankenhaus ist von dem eingeschlagenen Weg überzeugt und bringt seine Expertise mit vollem Engagement ein“, betonte Dr. Alexander Wilhelm, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR).
„Ich freue mich, dass wir für den wichtigen klinischen Studienabschnitt zusätzliche Ausbildungskapazität hinzugewinnen. Mit den breit aufgestellten Partnern ermöglichen wir zukünftig den Studierenden ein besonders praxisorientiertes Studienangebot und verbreitern damit die Basis universitärer Medizin in Rheinland-Pfalz“, betonte der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.
Bundesweit und somit auch in Rheinland-Pfalz besteht erhöhter Bedarf an ärztlichem Nachwuchs für die ambulante und stationäre ärztliche Versorgung. Die bestehenden Ausbildungskapazitäten an der Universitätsmedizin Mainz innerhalb der vorhandenen Infrastruktur stoßen an ihre Grenzen. Das liegt daran, dass die Ausbildungskapazität maßgeblich an die Zahl der Patientenbetten und damit der klinische Teil des Medizinstudiums gekoppelt ist.
Durch den Ausbau dieser Kapazitäten über einen dislozierten Medizincampus Koblenz soll die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in Mainz ausgebaut werden. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz planen daher, gemeinsam mit dem Landeskrankenhaus (AöR) und den weiteren kooperierenden Krankenhäusern der Region Koblenz, den klinischen Studienabschnitt ab dem fünften Fachsemester unter der Federführung der Universitätsmedizin Mainz in Koblenz anzubieten.
Die Landesregierung, die Universitätsmedizin Mainz, der Sanitätsdienst der Bundeswehr, das Landeskrankenhaus und die kooperierenden Koblenzer Kliniken werden nun kurzfristig in einer Task Force an der Erstellung eines Studiengangkonzeptes und der Umsetzung des Medizincampus Koblenz arbeiten. Die ersten Studierenden sollen den klinischen Studienabschnitt auf freiwilliger Basis bereits zum Wintersemester 2024/2025 am Medizincampus Koblenz absolvieren können.
Für die einmalig anfallenden Kosten für den Ausbau der Vorklinik in Mainz und der Anbindung des Medizincampus Koblenz sowie eines eigenen Studiengangs Mainz/Trier stellt das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) Mittel von mehr als einer Million Euro zur Verfügung und für den jährlich entstehenden Mehrbedarf für die Ausbildung der Studierenden in der Vorklinik im Endausbau 1,5 Millionen Euro Personalkostenbudget.