Die Gesundheitsminister der Länder haben sich gestern darauf verständigt, dass bei einem positiven Corona-Fall nicht mehr die gesamte Klasse in Quarantäne muss. Zudem sollen Schülerinnen und Schüler ohne Symptome ihre Quarantäne nach fünf Tagen mit einem negativen Corona-Test beenden können. Die Gesundheitsämter vor Ort sollen aber per Einzelfallentscheidung auch abweichend entscheiden können. Dies belasse die Verantwortung unverändert auf Ebene jedes einzelnen Gesundheitsamtes, sagt Gehle. Eine wissenschaftliche Begründung für die vorgesehene „5–Tage-Regelung mit Freitestung“ gebe es bei Kindern ebenso wenig wie bei Reiserückkehrern.
Weiterhin fordert der ÄKWL-Präsident Sonderkonzepte für schwerkranke und vorerkrankte Schülerinnen und Schüler sowie die Installation von CO2-Ampeln in den Klassenräumen und besondere Lüftungskonzepte für fensterlose Räume. Zudem kritisiert der Kammerpräsident, es fehlten noch immer fundierte Pläne sowie eine strukturierte Diskussion zwischen Politik und Vertretern der Ärzteschaft, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Eltern, Schulorganisationen, Vertretern des Kinderschutzbundes und Trägern der Jugendhilfe.
Es sei dringend erforderlich, Regelungen nicht nur für Schulen, sondern auch für Kindertagesstätten zu finden. „Wir brauchen auch für Kitas Testkonzepte. Dabei genügt es, nur Kinder in Quarantäne zu schicken, die positiv getestet wurden. Für ein vierjähriges Kind haben Lockdowns und Quarantänen den Hauptanteil seiner Lebenszeit ausgemacht, die Schäden in der Psyche, der Entwicklung, der sozialen Teilhabe und auch der Bildung werden uns sicher die nächsten Jahrzehnte noch begleiten.“