Minister Laumann räumte in Essen unverhohlen ein, dass das Land NRW seit Jahrzehnten seiner gesetzlichen Verpflichtung zur Investitionsförderung der Kliniken in NRW nicht nachkomme. Die KGNW spricht von einer Investitionslücke pro Jahr von einer Milliarde Euro jährlich. "Damit muss ich leben, aber ich habe immerhin dafür gesorgt, das nun aus dem Haushalt jährlich 300 Millionen Euro mehr in Kliniken investiert werden." Spielraum für weitere Erhöhungen sieht er nicht.
Transparenz, Planungssicherheit, Qualität und Ökonomie sind unverzichtbare Schlagworte des Ministers, nur das Wort Klinikschließungen nimmt zurzeit niemand gerne in den Mund. "Ich will am Ende einen verbindlichen Krankenhausplan haben, die jetzige Zeit, in der Kliniken sich im Wettbewerb gegenseitig verdrängen, halte ich nicht für verantwortbar! Die Struktur unserer Kliniklandschaft muss sich den Bedürfnissen der Patienten anpassen, nicht umgekehrt." Jeder Bürger soll in Zukunft binnen 30 Minuten ein Krankenhaus mit vernünftiger Versorgung erreichen können, bisher galten 20 Minuten Erreichbarkeit als Maximum.
Minister Karl-Josef Laumann plädierte für absolute Transparenz des gesamten Planungsverfahrens: "Nur das schafft das nötige Vertrauen, sonst ernten wir nur Misstrauen. Er appelliert an alle Beteiligte, den Weg miteinander zu gehen. "Krankenhausplanung muss patientenfreundlich sein, sowohl was die Erreichbarkeit und die Strukturqualität als auch die Fallzahlen angeht."
Zum Zeitplan: Der neue Krankenhausplan wird nach umfänglicher Beratung im Krankenhaus-Ausschuss NRW, an dem auch die beiden Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe vertreten sind, frühestens im Jahr 2021 fertiggestellt sein. Vor 2023 ist mit einer Umsetzung in den 16 Regionen in NRW nicht zu rechnen. Minister Laumann betont weiter: "Das was wir jetzt tun, macht keiner sonst in der Bundesrepublik. Am Ende steht ein verbindlicher Plan, das ist eine große Veränderung gegenüber dem jetzigen Zustand. Vielleicht wird unser Vorhaben ja auch ein Vorbild für ganz Deutschland werden."