Durch ihren Beitritt zum Netzwerk unterstützen die beiden Apothekerkammern zusammen mit den bereits im CIRS-Netz organisierten Partnern – den Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe, der Krankenhausgesellschaft NRW sowie den Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe – die Weiterentwicklung der Patientensicherheit im Bundesland NRW. Zugleich wollen sie mit ihrer Expertise einen Beitrag zum weiteren Ausbau einer konstruktiven Risiko- und Sicherheitskultur leisten, die allen Beteiligten im Gesundheitswesen zugutekommt.
Seit seiner Gründung hat sich CIRS-NRW zu einem wichtigen Instrument im medizinischen Risiko- und Qualitätsmanagement entwickelt. Fast 1.800 aktuell eingestellte Berichtsfälle zeigen, dass CIRS von den Menschen, die in der Patientenversorgung tätig sind, angenommen wird – und sie lassen andere an ihren Erfahrungen teilhaben. Durch die aktive Nutzung können Veränderungen und Verbesserungen in allen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen sowie jetzt auch in Apotheken angestoßen und weitere Schritte zur Verbesserung der Patientensicherheit in NRW eingeleitet werden.
Keine Frage: Jeder Fehler ist ein Fehler zu viel, denn für den Betroffenen hat der eine Fehler mitunter schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Aber, wie geht man mit Fehlern um? „Der offene und ehrliche Umgang mit Fehlern hilft, die Patientensicherheit zu erhöhen. Dies bietet große Präventionschancen, Fehler künftig zu vermeiden und die Patientensicherheit auf sehr hohem Niveau zu gewährleisten. Unsägliche Kampagnen mit maßlos überschätzten Zahlen angeblich tödlicher Behandlungsfehler in Kliniken sind dabei alles andere als hilfreich. Sie belegen vielmehr die Mentalität und Unfairness mancher Krankenkassenfunktionäre“, betonen Dr. med. Joachim Dehnst, Daniel Fischer, Dr. med. Barbara Steffens und Dr. med. Theo Sievert.
„Unser CIRS-System erfüllt grundlegende Kriterien: Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und Sanktionsfreiheit und das mit niederschwelligem Zugang. Wir können stolz sein, dass wir uns mit dem CIRS-System von der personenbezogenen Sichtweise auf Fehler entfernen. Es geht nicht um die Frage „Wer war schuld?“, sondern vielmehr „Was war schuld?“. Einrichtungsintern und -übergreifend können so Verbesserungen angestoßen werden. Eine Pranger-Situation darf nicht entstehen. Wir wollen aus Fehlern lernen! Ärzte streben seit jeher danach, Patientenversorgung auf hohem Niveau anzubieten.“
Der Weg führt über einen gewissenhaften Umgang mit kritischen Ereignissen und Fehlern. Eine konstruktive Beteiligung an der Sicherheitskultur erfordert die Freiheit, offen über Fehler und Beinahe-Ereignisse sprechen zu können. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen für Verbesserungen und Fortbildungen genutzt werden.
Unsere Ärztekammer Westfalen-Lippe trägt aktiv zur Patientensicherheit bei. Fehlerhäufigkeiten zu erkennen und Fehlerursachen auszuwerten, bringt wichtige Erkenntnisse für Fortbildung und Qualitätssicherung. „Es ist unverzichtbar, dass wir als Marburger Bund bei dem Umgang mit Fehlern und der Sicherung der Qualität in unserer Ärztekammer Westfalen-Lippe gestaltend vertreten sind. Nur mit Ihrer Stimme für die Liste „Marburger Bund – Krankenhaus und mehr“ können wir auch künftig offen mit Fehlern umgehen und so letztlich die Patientensicherheit erhöhen.“