„So kann die Zahl der Patienten, die auf der Warteliste für eine Transplantation stehen, abgebaut werden“, betonte Kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst. Er wies in der Debatte darauf hin, dass Nordrhein-Westfalen mit nur 8,2 Organspenden pro eine Million Einwohner im deutschen sowie auch internationalen Vergleich weit hinterherhinke. Bundesweit gebe es 9,3 Spenden pro eine Million Einwohner, in Spanien seien es sogar 39. „Dass derzeit 70 Prozent der Verstorbenen sich einäschern lassen, ohne darüber nachzudenken oder sich dafür zu entscheiden, ob sie ihre Organe zur Rettung von Menschen spenden möchten, empfinde ich als befremdlich“, fügte Theodor Windhorst hinzu.
Das westfälisch-lippische Ärzteparlament mahnte zudem strukturelle Verbesserungen im Transplantationswesen an. Dazu gehören die Freistellung der Transplantationsbeauftragten und die finanzielle Unterstützung der Organentnahme-Kliniken, erklärte Kammerpräsident Dr. Theodor Windhorst. Die Kammerversammlung unterstützt damit auch die Beschlüsse der diesjährigen Gesundheitsministerkonferenz zur Steigerung der Organspende in Deutschland.
„In der gesellschaftlichen Diskussion muss eine Bereitschaft zur Organspende und eine Systemänderung bei der Organspende intensiver angesprochen werden und dabei die Einführung der Widerspruchslösung erfolgen. Jetzt ist es Zeit für die Systemänderung, um das Leiden der kranken Menschen auf der Warteliste für ein neues lebensrettendes Organ nicht noch weiter zu vergrößern. Unser derzeitiges Organspende-System hat versagt“, sagt Windhorst.
Sein Ziel ist es, dass sich „die Menschen mit dem Thema der Organspende auseinandersetzen und sich im Sinne des Selbstbestimmungsrechts des Patienten verpflichtend entscheiden – am besten pro Organspende.“ Deshalb sei die Widerspruchslösung mit einem Veto-Recht für die engsten Angehörigen die „ehrlichste Lösung“.