Die letzte Untersuchung nach dem Tod eines Menschen soll Aufschluss darüber geben, warum er verstorben ist. „Obduktionen sind ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung in der Medizin. Sie zeigen Todesursachen und können gegebenenfalls auch Nebenwirkungen von Therapien offenbaren“, erläutert Dr. Windhorst weiter. Doch auch die Angehörigen der Verstorbenen profitierten von klinischen Sektionen: „Viele Angehörige haben ein großes Interesse zu erfahren, was zum Tod eines Menschen geführt hat. Sie möchten in einer Situation großen Abschiedsschmerzes zumindest in diesem Punkt Gewissheit.“
„Eine Obduktion ermöglicht einen abschließenden Blick auf zuvor gestellte Diagnosen und den Erfolg der unternommenen Therapien“, unterstreicht Dr. Windhorst, dass Obduktionen wertvolle Erkenntnisse liefern, aus den Ärztinnen und Ärzte kontinuierlich lernen können – „ein wichtiger Beitrag zur Patientensicherheit, der künftigen Patientinnen und Patienten zugutekommt“.
Das hätten im Übrigen auch die Spitzenverbände von Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft grundsätzlich anerkannt, die bereits 2017 – wie im Krankenhausfinanzierungsgesetz vorgeschrieben – eine Vereinbarung über eine Erhöhung der Obduktionszahlen geschlossen hätten.
Demnach hätten in diesem Jahr 12,5 Prozent aller Verstorbenen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllten, obduziert werden sollen. „Es ist an der Zeit, dass sich Kostenträger und Krankenhäuser einigen, wie eine höhere Zahl von Obduktionen angemessen finanziert werden kann, damit ausreichend Kapazitäten für diese Aufgabe zur Verfügung stehen."